CD-Reviews

Holy Shit! Welchen Teufel haben die VAN ZANT-Brüder denn hier nur geritten? Das fragt man sich wahrscheinlich zunächst bei dem sehr christlich geprägten Plattencover, mit dem eindeutigen Titel und der damit verbundenen Aufforderung: „Always Look Up“. Die Brüder Johnny Van Zant, seines Zeichens Sänger von LYNYRD SKYNYRD und Donnie Van Zant (ehemals 38 SPECIAL) haben im Laufe ihrer Karriere mehr als 50 Millionen Alben verkauft und wohl kaum eine Sünde ausgelassen. Eigentlich hatte ich bei der Ankündigung eines neuen Longplayers ein hartes Southern-Rock Album erwartet, aber weit gefehlt. Und wie um Gottes Willen landen die Ikonen südlich der Mason-Dixie-Linie bei Frontiers Music?

Es gibt Bands, da erinnert man sich selbst nach Jahrzehnten noch, unter welchen Umständen man das erste Mal von ihnen gehört hat und manchmal sogar, welcher Song das war. In meinem Fall ist eine dieser Bands ganz klar IRON MAIDEN. Ich erinnere mich selbst heute noch, wie mir mein bester Kumpel damals in seinem Zimmer zum ersten Mal „The Number Of The Beast“ vorspielte. Das muss im Jahr 1987 gewesen sein. Danach war ich Fan und der besagte Freund durfte mir erst mal alles, was er bzw. sein Vater von den Briten hatten, auf Kassette überspielen. 1987 war natürlich bereits ein gewisser Bruce Dickinson Frontmann bei MAIDEN.

Ja, es gibt sie tatsächlich noch. Diese Bands, bei denen man direkt vom Cover der neuen Veröffentlichung auf die Musik schließen kann, die einen auf dieser erwartet. Eine dieser Gruppen sind NUCLEAR, welche bereits 1995 unter dem Namen ESCORIA in der chilenischen Stadt Arica gegründet wurden, sich 2001 auflösten und 2003 unter dem Namen NUCLEAR zurückkehrten. Mittlerweile residiert man jedoch in Santiago. Trotz ihrer doch recht langen Karriere bringen es die Südamerikaner gerade einmal auf fünf Studioalben, zwei Livealben, fünf Singles und zwei EPs.

DAWNRIDER aus Portugal bringen rechtzeitig zum 20-jährigen Bestehen ihr fünftes volles Album heraus. Die Band ist ganz klar in den Siebzigern verwurzelt, BLACK SABBATH, BLUE CHEER, PENTAGRAM aber auch URIAH HEEP lassen sich kaum verleugnen. Gleich der neun minütige Opener „Twelve Severed Heads“ zeigt unmissverständlich, was Sache ist: psychedelischer Doom mit prägnanten Hammondsounds und einer kratzigen Stimme, die etwas an Lemmy Kilmister oder auch an Albert Bell (SACRO SANCTUS) erinnert.

Auf diese italienische Band bin ich mit ihrem letztjährigen „Call Of The North“ Album aufmerksam geworden, nachdem ich eine überraschend positive Albumkritik in einem Magazin gelesen habe, die ich so nicht erwartet hatte. Und in der Tat ist besagtes Album ein gutes Album, das meiner Ansicht nach aber auch noch Platz für weitere Entfaltung bot. Insgesamt fielen die Resonanzen auf „Call Of The North“ eher durchwachsen aus, denn wenn man melodischen Power Metal im Stil von DRAGONFORCE macht und dann auch noch aus Italien kommt, dann hat man in der deutschen Heavy-Szene bereits im Vorfeld einen schweren Stand.

Bereits 1981 unter dem Namen PURPLE HAZE gegründet, nannte man sich zuerst GENOCIDE, dann 1983 MINDLESS SINNER. Im selben Jahr erblickte das erste Demo/EP „Master Of Evil“ das Licht der Welt. 1986 folgte der Klassiker „Turn On The Power“. Man hieß 1989 dann nur noch MINDLESS und brachte mit „Missing Pieces“ das letzte Werk heraus und löste sich dann auf. 2015 kam überraschend das saustarke Comebackalbum „New Messiah“ raus und zeigte die Band in blendender Verfassung.

Rechtzeitig zur bevorstehenden Europa-Tour haben die DEAD DAISIES mit „Light ‘Em Up“ ihr bereits siebtes Album vorgelegt. Getreu ihres Mottos den guten alten Hard Rock weiterhin so richtig zu entstauben, kracht die Scheibe von Beginn an im echten DAISIES-Sound. Dabei ist die Produktion erstklassig, der Sound richtig fett, besonders Schlagzeug und Bass machen so viel Druck, dass es eine wahre Freude ist. Und die wichtigste Neuigkeit: John Corabi is back. Für viele ist er DIE Stimme der DEAD DAISIES, aber auch sonst drehte sich das Besetzungskarussell in den letzten Monaten um ein paar Drehungen weiter. Nach dem Ausstieg von Glenn Hughes wurde der Bassist Michael Devin verpflichtet und etwas überraschend verließ der großartige Brian Tichy die Band und wurde durch Rückkehrer Tommy Clufetos ersetzt.

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