Sodom - The Arsonist

Bräuchte man für diese Kritik ein Motto, dann wäre dieses mit Sicherheit „Große Erwartungen“. Schließlich gehören SODOM zu den Großen Vier des deutschen Thrash Metal und dementsprechend hoch sind jedes Mal die Erwartungen, wenn die Gelsenkirchener eine neue Scheibe raushauen. Doch wer viel erwartet, der kann auch bitter enttäuscht werden. Dazu, ob das beim am 27.06. erscheinenden Album, welches auf den Titel „The Arsonist“ hört, der Fall ist komme ich gleich. Vorher muss ich ganz offen sagen, dass mir das 2020 veröffentlichte „Genesis XIX“ mal so gar nicht gefallen hat. Wobei wir wieder beim Thema Erwartungen wären.

Klar werden SODOM wohl kaum ein zweites „Persecution Mania“(1987) oder gar „Agent Orange“ (1989) schreiben, denn schließlich sind seit ersterem ganze vier Jahrzehnte vergangen, und es wäre bedenklich, hätte sich die Band seit damals nicht weiterentwickelt. Genau hier liegt, meiner Meinung nach, jedoch das Problem. Bis zu „Decision Day“ (2016) entwickelten sich die Ruhrpott-Thrasher kontinuierlich weiter und veröffentlichten stets gute bis sehr gute Alben. Dann folgten der Lineup-Wechsel und die Rückbesinnung auf die Wurzeln. Viele mögen das kultig und herrlich old-school finden, aber mir war „Genesis XIX“ einfach zu sehr „Back To The Roots“.

Kommen wir nun aber zu „The Arsonist“.

Nun, ich habe es wirklich versucht, und mir die Scheibe unzählige Male angehört. Man will ja schließlich fair sein. Und was soll ich sagen? Ja, „The Arsonist“ strotzt nur so vor Aggression und die Band schießt aus allen Rohren. Langjährige Fans werden Songs wie „Trigger Discipline“, „Witchhunter“ und „Taphephobia“ sicher lieben und entsprechend abfeiern. Ich persönlich feiere „The Arsonist“ jedoch deutlich weniger, sondern frage mich eher, was mit SODOM los ist. Wie gesagt, die Songs sind hart, die Songs sind schnell, und eigentlich wären alle Voraussetzungen für ein richtig geiles Album erfüllt gewesen.

Doch, und selbst wenn mich einige Leute dafür hassen werden, ich empfinde „The Arsonist“ nur als eins. Nämlich als stinklangweilig! Da wird auf der Gitarre rumgeprügelt als gäbe es kein Morgen, jedoch klingt das Endergebnis absolut uninspiriert und verdammt nach „Eigentlich hab ich keinen Bock“. Noch dazu klingt Tom hier plötzlich als wolle er sich für den Gesangsposten bei KERRY KING oder SLAYER bewerben. Sorry, meine Herren, aber für fünf Jahre Wartezeit ist das hier verdammt noch mal zu wenig. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 6 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 48:59 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 27.06.2025

 

 

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