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Saxon HellFireAndDamnationWie war nochmal der Spruch mit dem guten Wein und dem Alter. Für einige Veteranen im Rockbusiness trifft das definitiv zu, denn was beispielsweise URIAH HEEP, JUDAS PRIEST, THE ROLLING STONES und eben auch SAXON in den letzten Jahren rausgehauen haben, ist kein altersmilder Durchschnittsbrei der zur Kassenauffüllung dient, sondern ausgefeilte Musik vom Feinsten. Da spielt wohl auch das Ego eine Rolle, immer besser werden zu wollen und an die Glanzzeiten anzuknüpfen oder diese gar zu überflügeln.

TensideNeunzig Sekunden vor Zwölf – so lautet der momentane Stand der sogenannten Doomsday Clock, der metaphorischen Weltuntergangsuhr, mit der internationale Wissenschaftler die Wahrscheinlichkeit einer globalen Katastrophe und die für die Menschheit verbleibende Restzeit bis zum Supergau bestimmen. Für jede:n Einzelne:n nur noch wenige Momente, sich der Bedrohung bewusst zu werden und etwas für sich zu verändern. Ein nervenzerfetzender Drahtseilakt zwischen Leben und Tod, den TENSIDE auch auf ihrem neuen Album vollziehen. Auf „Come Alive Dying“ bewegt sich die Münchner Modern Metal-Formation in einer existenziellen Grauzone zwischen Apokalypse und kreativer Neugeburt – eine stilistische und inhaltliche Gratwanderung, mit der das Quartett 2023/24 völlig neue Maßstäbe in seinem Genre setzt!

therods rattlethecageMal ehrlich: Wer kennt THE RODS? Wahrscheinlich nur Insider des klassischen Hardrocks und des NWoBHM, denn die Chance, die Band auf einem der immer wieder auf die gleichen Songs reduzierten sogenannten Rocksender zu hören, tendiert gegen null. THE RODS verkörpern den Oldschool-Metal par excellence mit allen Klischees (kein Konzert ohne Drum-Solo) und das mit längerer Auszeit seit immerhin 44 Jahren. Nicht umsonst wurden sie die „Amerikanischen MOTÖRHEAD“ genannt. Das Trio um den charismatischen Gitarristen und Shouter David „Rock“ Feinstein, Bassist Freddy Villano (u.a. QUIOT RIOT, WIDOWMAKER), der das langjährige Mitglied Gary Boddonaro ersetzte und Schlagzeuger Carl Caned, sind ein eingespieltes Team und lassen vergangene Zeiten im Stil von MOTÖRHEAD, SAXON, JUDAS PRIEST und RONNIE JAMES DIO wieder akkurat aufleben.

2023Es gibt so einige Journalistinnen und Journalisten, die 2023 mit dem Begriff „Polykrise“ beschreiben. Ob das nun stimmt oder übertrieben ist, dazu hat sicherlich jede Person eine eigene Meinung, es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass wir zunehmend das Negative in den Mittelpunkt stellen anstatt uns an den schönen Seiten des Lebens zu erfreuen. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass es für viele Menschen nur wenige schöne Seiten im jeweiligen Leben geben mag. Auf die Musik übertragen können wir jedenfalls positiv festhalten, dass in Sachen Konzerte und Festivals 2023 wieder richtig was los war. Die erneut befürchtenden Absagen und Verschiebungen blieben weitgehend aus. Wenn man mal von METALLICA absieht, hielten sich die großen Namen mit neuen Veröffentlichungen zurück, in der Breite gab es dafür in diesem Jahr nochmals wahnsinnig viel Spannendes zu entdecken, was man auch in unseren individuellen Jahresrückblicken sehen kann, die selten stilistisch so breit gestreut waren wie in diesem Jahr. Und dass selbst die „alten Säcke“ der ROLLING STONES nochmals ein neues Album veröffentlichen würden, das bei uns eine grandiose 10/10 abräumte, damit war auch nicht unbedingt zu rechnen.
Sicherlich ist immer noch nicht alles gut im Musikbusiness. Wenn man sich so manche Ticketpreise für Konzerte und Festivals anschaut, dann kann einem Angst und Bange werden. Auch so manche Berichterstattung der Massenmedien über Rock & Heavy Metal relevante Themen hätte man sich je nach Blickwinkel etwas differenzierter wünschen können. Trotzdem möchte das Neckbreaker-Team positiv gestimmt in 2024 starten:
“Don't you cry for the lost, Smile for the living, Get what you need and give what you're given, Life's for the living so live it, Or you're better off dead”. Mit diesen Zeilen des Musikers Michael Rosenberg/Passenger wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Spaß mit unseren Rückblicken (Maik)

theprophecy23 liveatsummerbreezeEigentlich sind die Kriterien für ein gelungenes Livealbum, zumindest für mein Empfinden, denkbar einfach. Diese lauten nämlich: Die Aufnahme stammt tatsächlich von einem einzigen Konzert und ist nicht aus den besten Mitschnitten verschiedener Shows zusammengestückelt, man hat tatsächlich vor Publikum gespielt, das Ganze wurde nicht im Studio nachbearbeitet und man verzichtet verdammt nochmal auf Overdubs. Leider bekommen das scheinbar nur die wenigstens Bands hin. Denke ich nämlich einmal darüber nach was uns im Jahr 2023 so alles als Livescheibe angedreht wurde, dann stellen sich mir echt die Nackenhaare auf, und der Magen dreht sich teilweise auf links. Ich weiße hiermit nochmals darauf hin, dass eine Show, die im Internet gestreamt wurde, noch lange nicht live war!

swedenrock2024 logoFür das Festival 2024 wurden 13 weitere Acts bestätigt. Letztes Jahr feierten The Hives ein Comeback mit ihrem Garagenrock. Sie waren beinahe genauso lange, wie das Festival existiert, einer von Schwedens größten Rockexporten, aber dieses Jahr haben sie endlich ihr lange ersehntes Sweden-Rock-Debüt. 2023 hatten auch Extreme ein Comeback mit ihrem lang erwarteten neuen Album. Nuno Bettencourt wird als Gitarrengott angesehen, Sänger Gary Cherone war bei VAN HALEN und ”More Than Words” is einer der größten Akustikhits aller Zeiten. Man sagt, EXTREME sind eine Mischung aus AEROSMITH, VAN HALEN und QUEEN. Eine der 80er-Jahre-Glam-Rock-Bands, Winger, hatten ebenfalls mit dem Album ”Seven” ein Comeback im letzten Jahr. Sie kombinieren eingängige Melodien mit Spielfertigkeiten auf einem Level mit Progressive Metal. Das SRF-Team heißt alle Besucher vom 5. bis 8. Juni willkommen.

overlorde awakenthefuryOVERLORDE haben 2004 mit „Return Of The Snow Giant“ zweifellos einen Meilenstein in Sachen USPM geschaffen. Diesen zu übertreffen oder zumindest einen ebenbürtigen Nachfolger zu erschaffen, war wohl das Ziel. Ob das nun gelungen ist mit „Awaken The Fury“, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass besagtes Album einen etwas anderen Kurs fährt. Man ist wesentlich komplexer geworden, die Stücke zünden zumeist erst nach mehrmaligem Hören. Wenn überhaupt. Außerdem ist Gottsänger Bobby Lucas (ATTACKER, MORBID SIN) nicht mehr dabei. Der Nachfolger George Tsalikis (ZANDELLE, ex-GOTHIC KNIGHTS) singt auf eine andere Art und Weise, liefert aber meiner Meinung eine astreine Performanz ab. Seine oft gedoppelten Vocals mit dem Halleffekt sind anfangs etwas anstrengend. Nach einigen Durchläufen habe ich mich damit angefreundet. Passt zu dem neuen Material einfach besser. Der Bass ist streckenweise genauso in den Vordergrund gemischt wie die Leadgitarre. Gefällt mir ebenfalls. Auch wenn der Drumsound etwas steril klingt.

Thunder LiveWenn es um arbeitsintensive Live-Präsenz geht, ist die britische Hardrock-Formation THUNDER sicherlich eine der besten Adressen. 1989 in London gegründet, erschien mit Hilfe von Andy Taylor (DURAN DURAN) 1990 ihr Debutalbum „Backstreet Symphony“ mit der Hit-Single „Dirty Love“. Bis heute sind THUNDER mit Unterbrechungen wahre Workaholics. Sie spielten als Support für die größten Bands der Welt (u.a AEROSMITH, IRON MAIDEN, BON JOVI, VAN HALEN, STATUS QUO), stiegen selbst jedoch nie in die weltweite Königsklasse auf. Nur in Großbritannien füllen sie jede Halle und die große Fanschar weiß die schweißtreibenden Performances zu schätzen.

ektomorf vividblackSollte es tatsächlich so einfach sein? Muss man wirklich nur darauf achten, welches Bandshirt Zoltán Farkas auf den aktuellen Promofotos trägt und weiß dann in welche Richtung das neue Album geht? Ja, im Falle von EKTOMORF ist das scheinbar tatsächlich so. Trug Farkas auf den Fotos zum 2021er Werk „Reborn“ noch ein „Ride The Lightning“-Shirt von METALLICA und klang die Scheibe dann auch als hätte man „The Big Four“ gemeinsam in ein Aufnahmestudio gesteckt, so zeigt sich der Sänger und Gitarrist auf Fotos zum am 08.12. erschienenen, „Vivid Black“ betitelten, neuen Output im „Iowa“-Shirt der Maskenmänner von SLIPKNOT.

dontdropthesword ageofheroesEs kommt eigentlich selten vor, dass die Amerikaner uns beneiden. Geht es aber um Power Metal, so hört man immer wieder, dass dieses Genre In Europa, und vor allem in Deutschland, eine deutlich größere Fanbase hat als in den USA. Dort führt der Power Metal bis dato eher ein Nischendasein, und ich habe mir sagen lassen, dass es schier unmöglich ist geeignete Mitmusiker zu finden, wenn man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten halbwegs professionell Musik im Stil von Bands wie BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL und Konsorten spielen will.

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