CD-Reviews

stallion slavesoftime„Same Procedure as always“, das würde zum dritten Album der Hengste zutreffen. Im Prinzip machen sie das, was man erwartet. Ihre Formel hat sich auch dieses Mal bewährt. Speedmetalsongs wechseln sich mit rockigen Stampfern ab, auch gerne Mal klassischen Bangerstoff, mehr Achtziger geht kaum. Mit einer ordentlichen Portion an Durchgeknalltheit, versteht sich.

bodycount carnivoreAuf dem Höhepunkt der Crossover-Welle schwamm das Metal-Projekt des Gangsta-Rappers ganz oben mit und lieferte Szenehits wie "Copkiller" und "Born Dead" ab. Doch nach einem lebhaften Karrierestart war erst einmal fast zehn Jahre Ruhe, was auch durch mehrere Todesfälle in der Formation verursacht wurde. Das Comeback "Murder 4 Hire" fiel so schwach aus, dass es wiederum sehr lange dauerte, bis sich BODYCOUNT wieder aufrafften. Seitdem läuft es aber für die Jungs von ICE-T, die beiden letzten Alben wurden durchweg gefeiert, waren sie doch musikalisch durchdachter, auch wenn die Lyrics nach wie vor mit dem Holzhammer kommen. Nun steht Album Nummer drei seit der Wiederauferstehung in den Läden, kann das Hoch mit "Carnivore" gehalten werden?

HollywoodUndead NewEmpire 200Drei Jahre ist es her, dass HOLLYWOOD UNDEAD „Five“ veröffentlich haben. 2018 erschien die EP „Psamls“ mit der sie nahtlos an die letzten Alben anknüpften und mich mal wieder begeistert haben. Die neue, versprochene Ära tritt mit dem neuen Album „New Empire, Vol.1“ nicht ein und spricht mich auch überhaupt nicht an, im Gegensatz zu ihren vergangenen Werken. Im Kopf setzt sich kaum ein Song fest, auch nach mehrmaligen Hören nicht – ein Ohrwurm bleibt mir, leider, erspart.

crematory unbrokenNachdem sie schon öfter gegen das heutige Musikbusiness, ordnen sich die Vorderpfälzer jetzt doch etwas unter und betreiben Dienstleistung an den Fans. Man kann in jedem zweiten Spätwinter den Wecker nach den Dark Metallern stellen, denn sie liefern ihre Scheiben pünktlich ab. Dabei ließen sich CREMATORY auch nicht vom großen personellen Aderlass vor etwa fünf Jahren ausbremsen, sondern ziehen ihr Tempo weiter durch. Dabei wusste vor allem "Monument" das erste Album in runderneuerter Besetzung zu gefallen, der Nachfolger "Oblivion" fiel ein bisschen schwächer aus, weil man wieder alte Fehler machte. Nun stieg Gitarrist und Backgroundsänger Tosse Basler aus und wurde von Connie Andreszka ersetzt, was aber nur wenig Welle schlug. Mit "Unbroken" wählen sie einen reißerischen Titel für ihren fünfzehnten Longplayer können sie die Stärke liefern, die sie propagieren?

antiflag 2020visionANTI-FLAG waren schon immer Verfechter der offenen Worte und der klaren Kante, die Missstände offen anprangern und sich von jeher klar links positionierten. Dass die Truppe aus der Stahlmetropole Pittsburgh eine politische Band ist, wird schon alleine an ihrem Namen deutlich. Allerdings haben sie auf ihren bisherigen 10 Alben und in ihrer mittlerweile siebenundzwanzigjährigen Karriere in ihren Songs selten einzelne Individuen ins Visier genommen, sondern sich immer darauf fokussiert andauernde Unterdrückung zu thematisieren und tiefverwurzelte Systeme der Ungerechtigkeit zu enthüllen. Justin Sane (Gesang, Leadgitarre), Pat Thetic (Schlagzeug, Percussion), Chris Head (Rhythmusgitarre, Hintergrundgesang) und Chris #2 (Gesang, Bass) hatten sich eigentlich dafür entschieden, die Präsidenten der Vereinigten Staaten weder mit Albumcovern noch mit Liedern direkt anzugreifen.

20200302 dystopianfuturemoviesinviolateIch weiß schon gar nicht mehr so genau unter welchen Umständen ich Ende 2017 auf DYSTOPIAN FUTURE MOVIES gestoßen bin. Vielleicht ist mir der Name aufgefallen unter den zahlreichen Veröffentlichungen in dem Jahr und er hat mich magisch angezogen, sodass ich neugierig weiter nachgeforscht habe wer dahintersteckt und wie es wohl klingen mag.

seriousblack suite226Während SERIOUS BLACK auf ihrem letzten Album noch „Magie“ verströmten, checken sie nun direkt in die Gummizelle ein. Ganze 18 Monate sind zwischen „Magic“ (2017) und dem am 31.01. erschienenen Nachfolger „Suite 226“ vergangen. Für SERIOUS BLACK-Verhältnisse eine ungewöhnlich lange Zeit, veröffentlichte man doch seit dem Debüt „As Daylight Breaks“ (2015) jedes Jahr eine neue Scheibe. Doch auf der faulen Haut lagen Urban Breed (Gesang), Dominik Sebastian (Gitarre), Mario Lochert (Bass) und Ramy Ali (Schlagzeug) zwischenzeitlich keineswegs. So nutzte man die Auszeit unter anderem zum Entwurf neuer Konzepte, dem Feilen am neuen Material und zum Bau eines eigenen Studios.

deathwhite graveimageObwohl die Band bereits seit 2012 existiert, haben die DEATHWHITE-Mitglieder es geschafft, über all die Jahre hinweg anonym zu bleiben. So sieht man auf den wenigen überhaupt existierenden Fotos, der seit 2018 zum Quartett angewachsenen Truppe, auch nur vier in Kapuzengewänder gehüllte Gestalten, die eher Assoziationen zu einem obskuren Geheimorden als zu einer Musikgruppe aufkommen lassen. Doch im Gegensatz zu manch anderen Künstlern, die unter Zuhilfenahme von Masken, ausgefallenen Kostümierungen oder aufwendiger Schminke versuchen Aufmerksamkeit zu erregen, ist die Philosophie von DEATHWHITE eine völlig andere.

20200228 humulusthedeepAls ich HUMULUS 2018 im Rahmen des FREAK VALLEY FESTIVAL das erste Mal live erleben durfte, kannte ich den Sound der drei Musiker aus Bergamo/Italien noch nicht. Doch anstatt auf die Musik zu achten, versuchte ich angestrengt im Fotograben vor der Hauptbühne die besten Bilder der mir unbekannten Band zu machen. Ein wenig vom Auftritt bekommt man ja dennoch mit und ich war interessiert genug um mir HUMULUS noch mal zu Hause in Ruhe anzuhören. Und so entwickelte sich das 2017er Album „Reverently Heading Into Nowhere“ zum Soundtrack des beginnenden Sommers auf der Terrasse.

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