Alle Jahre wieder. Pünktlich zur Wintersaison steigen exponentiell die Veröffentlichungen von mehr oder weniger guten Weihnachtsalben. In dieser Sparte ragen eigentlich primär die Crossover-Projekte von Bands wie dem TRANS-SIBIRIAN ORCHESTRA oder den seit den Siebzigerjahren bestehenden MANNHEIM STEAMROLLERS heraus, die das Genre dahingehend äußert erfolgreich definierten, indem sie Klassik und progressive Rockmusik kombinierten. Bis heute wurden Millionenumsätze durch Plattenverkäufe und äußerst aufwändige Touren, meist in den USA, verzeichnet.
Eines der neueren US-amerikanischen Projekte, LUMINARE CHRISTMAS, legen jetzt pünktlich zur Weihnachtszeit ihr Werk „Mistletoe Magic“ vor, das via Frontiers Music erscheint. Auch LUMINARE CHRISTMAS setzt mit einem professionellen Ensemble bekannte Wintersongs und eigene Kompositionen durch die Integration von Orchester und Rockband sehr gelungen um. LUMINARE CHRISTMAS, die von Dennis DeYoung (STYX) musikalisch geleitet werden, touren im Dezember live in zahlreichen Städten der USA.
Gegenüber den erwähnten Großprojekten kriegt der Hörer zwar keine Innovationen geboten, aber gerade die Instrumentalstücke werden hier fantastisch umgesetzt. „Carol Of The Bells“, mit den obligatorischen Weihnachtsglocken, weckt unvermittelt winterliche Gefühle mit dominierender Violine und Xylophon und expandiert durch Schlagzeug und E-Gitarren zum Rocksong, der wiederum in klassische Gefilde mündet. Das kennt man zwar schon von TSO, ist aber ebenfalls sehr gelungen. Herausragend ist das Instrumental „Toy Soldier“, dessen harte Gitarren und Passagen aus Tschaikowskis Nussknacker-Ballett gelungen fusionieren. Auch „Winter“ folgt dem Schema und setzt die Violinen von VIVALDI in Konkurrenz zu den harten Metal-Riffs. Erwähnenswert sind aber auch die Gesangsnummern der zahlreichen in dem Projekt integrierten Sängerinnen und Sänger. „Oh Holy Night“ hat eine wirklich emotionale Tiefe und ist instrumentell erstklassig arrangiert. Sentimental anmutende Songs wie „You Look Like Christmas“ oder „Like A Child“ werten die starken Instrumentals abwechslungsreich auf und stimmen auf Weihnachten ein.
Fazit: Die Instrumentalstücke entfalten die größte Wirkung als „Wintersongs“ und wie beim TSO funktioniert die Symbiose aus orchestraler Klassik- und Rockmusik hervorragend. Unter den zehn Songs befindet sich kein Ausfall und „Mistletoe Magic“ kann man zur Vorbereitung auf den Winter und Weihnachten bedenkenlos in Dauerrotation laufen lassen. (Bernd Eberlein)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 36:10 min
Label: Frontiers Music
Veröffentlichungstermin: 22.11.2024