Grailknights + All For Metal + Tungsten (16.10.2025, Hannover)

Die “Battle Of Metal”-Tour startete am 16. Oktober in Hannover. Die Doppel-Headliner-Tour umfasst ALL FOR METAL, GRAILKNIGHTS und TUNGSTEN als besonderen Gast. An diesem regnerischen Oktoberabend war das Musikzentrum vollbesetzt. Die Outfits zeigten deutlich, wer zu welchem Fanlager gehörte. Kinder mit Gehörschutz, Teenager mit Lichtschwertern, Umhängen, in Leggings und bunten Stiefeln, waren dort offensichtlich, um die Lokalhelden, GRAILKNIGHTS, zu hören. Ältere Fans mit Kutten und, sagen wir mal, normalen Metal-Uniformen hörten sich eher die anderen beiden Bands an. Welche Bands? Anhand T-Shirts und Hoodies war das leicht zu erkennen.

TUNGSTEN
TUNGSTEN betraten als Erste die Bühne. Die bekannte schwedische Musikerfamilie Johansson versetzte zusammen mit Mike Andersson das Publikum regelrecht in Ekstase. Chorgesang, im Rhythmus der Musik wiegen, Schweiß und ein paar Tränen, die man in der ersten Reihe sah, sind mehr, als ich von den Fans erwartet hätte. Und auf der Bühne wurde es sehr emotional. Während Anders sein Schlagzeug ganz unerwartet auf engem Raum spielen musste, gingen seine Söhne, besonderes Karl, theatralisch an die Aufführung heran. Mike Andersson begleitete sie bei allem und animierte zusätzlich das Publikum. Nach dem Intro folgten mit „Blood Of The Kings“, „The Grand Inferno“, „The Faires Dance”, “King of Shadows”, ”Me, Myself, My Enemy”, “On the Sea”, “Lullaby” und “We Will Rise” hauptsächlich Songs vom aktuellen Album. Leider nur Sieben an der Zahl, aber äußerst wirkungsvoll. Die Fans sangen mit der Band, besonders die Refrains, bei „On The Sea“ und „Lullaby“. Mit Musikern dieses Kalibers und phänomenalen Alben sind TUNGSTEN bereit für eine Headliner-Tour.

ALL FOR METAL
Nach einer kurzen Pause spielten glücklicherweise, zumindest für mich, ALL FOR METAL. Die Band um Tim Schmidt und Antonio Calanna, zwei Gegensätze, die perfekt ins Konzept passen, kam mit ihrer Truppe heraus. Die erste Frage war, wie acht Leute auf eine kleine Bühne passen. Antwort: ohne Probleme. Außerdem spielten sie 20 Songs ohne Probleme und hatten offensichtlich viel Spaß auf der Bühne. Sorgfältig durchdachte Choreographie, Rollen und Szenen erfordern auch eine gute körperliche Vorbereitung, damit die Show perfekt ist. Springen, rennen, das Heben von Schwertern, Hämmern, Speeren und einzelnen Bandmitgliedern kann beängstigend sein, besonders in der ersten Reihe. Was wäre, wenn…Zum Glück ist niemand und nichts heruntergefallen. Außer die Kugel des Walküren Timpani Stocks. Da es fast niemand gesehen hat, ist es nicht passiert. Man kann sagen, dass der Höhepunkt des Konzerts Antonios Abstieg ins Publikum und das gemeinsame Metal Training bei „Run“ war. Die loyalen Fans hießen die neue Gitarristin Fabiola Sheena Bellomo herzlich willkommen. Insgesamt eine perfekte Show, mit etwas schlechterem Sound als bei TUNGSTEN. Auf der Bühne passiert zu viel, was von der Musik ablenkt. Wenn nichts anderes, haben mich viele Aktionen daran erinnert und motiviert, wieder mit dem Training anzufangen. Es wird Zeit!

GRAILKNIGHTS
Am Ende kamen die Superhelden Hannovers heraus, um ihre Stadt zu erobern. Ich muss zugeben, das ganze Konzept und die Geschichte der Band sind nicht, wie man in Deutschland sagt, mein Bier.
Die Veränderung des Publikums war auffällig. Die ersten Reihen waren mit Frauen mittleren Alters besetzt, die seltsame Masken trugen. Eltern mit Kindern und der der sogenannte „Battle-Choir“ waren für die Lichtschwerter-Party bereit. Dr. Skull kündigte das Konzert an und der Rest der Band kam mit „I Need A Hero“ heraus. Insgesamt 17 Songs, darunter Pop und Rock Klassiker wie „We Are The Champions“ und das „Flashdance“-Thema, sowie der Titelsong der „Power Rangers“. Leider habe ich nach dem dritten Lied die Lust verloren und mich an den Merchandise-Stand zurückgezogen. Auch auf die Gefahr hin, dass mich Horden von Fans mit Knüppeln durch Hannover jagen, egal wie professionell das Konzert war, das Konzept selbst, vor der ersten Idee bis zu den Kostümen, ist mir einfach zu trivial und kindisch. Ein Manko, was die Organisation betrifft, war der leider fehlende Fotograben.
(Ivona Bogner)

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden