Tardy Brothers - Bloodline

tardy_brothers_-_bloodline.jpgTardy Brothers...? Da war doch was... Richtig! Das sind die Buben von OBITUARY. Die zwei haben doch schon eine recht bekannte und erfolgreiche Band. Warum machen die jetzt ein "Solo-Album"? Es ist doch ihre Band, da dürften sie sich doch wohl austoben dürfen. Oder nicht?

Das waren so die ersten Gedanken, die mir kamen, als dieses Release hier reingeflattert kam. Um aber verstehen zu können, worum es hier genau geht, müssen wir erstmal ein wenig in den Geschichtsbüchern blättern...

 

Es begab sich im Jahre 1984, lang lang ist's her, dass die Gebrüder John (Sing-Sang) und Donald (Geknüppel) Tardy zusammen mit ihrem Freund Trevor Peres ihre erste Band EXECUTIONER (später XECUTIONER) gründeten. Im Jahr 1989, als David Hasselhoff mithalf die Mauer zum Einsturz zu bringen, änderte der Fünfer aus Tampa (Florida) den Namen der Band in OBITUARY und brachte ihr erstes Album "Slowly We Rot" heraus. Nach fast 25 Jahren und vielen Alben später, ist es nun für die Tardy Brothers an der Zeit wieder "ihre eigene Musik" aufzunehmen. Aus diesem Grund bringen sie mit "Bloodline" das Auftaktalbum für eine Reihe von Solo-Alben heraus. Auf diesen Alben soll, neben ihnen, auch einige Freunde aus vergangenen Tagen bzw. aus dem aktuellen Show-Biz als Gastmusiker vertreten sein. Für ihr erstes Release haben sie Gitarrist Ralph Santolla  (ex-DEICIDE, DEATH) und ihren ex-EXECUTIONER Kollegen Jerry Tidwell eingeladen!

Viel Neues darf man wohl von dem Line-Up nicht erwarten und das bestätigt sich auch beim Anhören des Openers "Bring You Down", sowie dem Namensgeber des Albums "Bloodline". Der Vierer hat sich OldSchool DeathMetal auf die Fahnen geschrieben und knüppelt sich in eher bequemen Tempo durch die gut 38 Minuten. Doch zum alten Eisen gehören sie lange noch nicht und untermauern dies mit den Songs "Deep Down" und "Fate's Call", wo sie doch mächtig auf die Tube drücken. Den Rest hat man irgendwie in den letzten 25 Jahren schon mal irgendwo gehört. Auffällig aber ist, dass das Album, trotz tödlicher Bleivergiftung, recht rockig gehalten ist und auch Santolla und Tidwell genügend Freiraum für eigene Soli bekommen haben. 

Etwas enttäuschend ist die Scheibe leider schon, zumal man von den Namen her doch einfach mehr gewohnt ist. Trotzdem bleibt abzuwarten, wen die Brüder für das nächste Release verpflichten und ob es dann mal so richtig knallt! Solide ist die Leistung der Jungs auf alle Fälle und Fans von OBITUARY sollten auf jedenfall der CD Gehör schenken. Doch Freunde der Nacht seid gewarnt: Das Genre wird hier nicht neu definiert und die Re-Union des Jahres ist dies, zumindest für mich, beileibe nicht.

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 38:30 min
Label: Candlelight/ Soulfood
Veröffentlichungstermin: 24.04.2009

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