„Schmiede das Eisen, solange es heiß ist.“ Diesem Motto scheinen auch BURNING WITCHES zu folgen. Anders ist es kaum zu erklären, dass knapp ein Jahr nachdem mit „Dance With The Devil“ das dritte Werk der Schweizerinnen erschienen ist, mit dem seit dem 28.05. erhältlichen „The Witch Of The North“ bereits der Nachfolger erhältlich ist. Die „brennenden Hexen“ scheinen also recht fleißig zu sein. Noch dazu, wo mit „The Circle Of Five“ erst im Dezember letzten Jahres die letzte EP erschien. Also entweder sind die Damen höchst kreativ und befinden sich momentan auf einem Höhepunkt ihres künstlerischen Schaffens oder sie sind einfach nur recht geschäftstüchtig.
Ich muss zugeben, dass es eine ganze Weile dauerte, bis ich mir die Zeit nahm, das mittlerweile vierte Album der Eidgenossinnen zu hören und dieses erst einmal längere Zeit auf der Festplatte des Laptops vor sich hin dümpelte. Und das schreibt jemand, der vom Zweitwerk „Hexenhammer“ (2018) noch restlos begeistert war und dieses mit immerhin 8 Punkten bedachte.
Was also ist in den 3 Jahren seit „Hexenhammer“ passiert? Nun, vor allem ist „Dance Of The Devil“ (2020) passiert. Auf diesem war erstmals Laura Guldemond als Sängerin zu hören. Doch an ihr lag es nicht, dass die dritte Scheibe der Hexen einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterließ. Vielmehr enthielt das Album deutlich zu viele mittelmäßige Nummern.
Damals dachte ich noch, es läge daran, dass ich „Hexenhammer“ ziemlich oft gehört hatte. Mittlerweile denke ich jedoch, dass es eher am schwachen Songwriting lag. Zumindest fand „Dance With The Devil“ deutlich seltener den Weg in den CD-Player und daran wird sich auch nichts mehr ändern.
Ich muss ganz klar sagen, dass es „The Witch Of The North“ nicht besser ergehen wird. BURNING WITCHES mühen sich redlich. Doch Laura Guldemond (Gesang), Ramona Kalkuhl (Gitarre), Larissa Ernst (Gitarre), Jeanine Grob (Bass) und Lala Frischknecht (Schlagzeug) können sich noch so anstrengen, es bleibt einfach nichts hängen. Die hier enthaltenen Songs sind mit Ausnahme von „Thrall“ und „Nine Worlds“ einfach nur stinklangweilig.
Wer sich fragt, wer denn die „Hexe des Nordens“ sein soll, der wird herausfinden, dass man hier kurzerhand die nordische Gottheit Frigg (Gemahlin Odins) zur Mutter aller Hexen auserkoren hat. Eine nun ja, recht „freie“ Interpretation. Wenn man dann noch „Hall Of The Mountain King“, einen Song, der nun einmal untrennbar mit SAVATAGE verbunden ist, mehr schlecht als recht covert, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Verfasser dieser Zeilen hier nur den Kopf schütteln kann.
Andere mögen das alles deutlich weniger eng sehen, aber ich sehe es als meine Aufgabe eine ehrliche Wertung abzugeben. Daher muss ich sagen, dass eine längere Zeit zwischen Vorgänger und aktuellem Werk „The Witch Of The North“ sicher gut getan hätte.
So entpuppt sich das Album leider als, meiner Meinung nach, völlig belangloser Schnellschuss. (Matthias)
Bewertung:
5 / 10
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 61:01 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 28.05.2021