Es ist durchaus möglich, ein Album zu oft zu hören. So erging es mir mit „Hexenhammer“, der letzten Scheibe aus dem Hause BURNING WITCHES. Obwohl diese bereits 2018 erschien, ist sie, aufgrund der Tatsache, dass sie mich mehrere Wochen auf meinem Weg zur Arbeit begleitete, logischerweise noch sehr präsent in meinem Gedächtnis. Seit dem 06.03. ist nun mit „Dance With The Devil“ das nächste Album erhältlich, und ich muss eingestehen, dass das Drittwerk der Schweizerinnen, trotz mehrerer Hördurchläufe, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Wie bereits erwähnt, mag das daran liegen, dass ich "Hexenhammer“ ein wenig zu oft durch meine Gehörgänge gejagt habe. Der alleinige Grund ist dieser Umstand jedoch nicht.
Schon der bloße Blick aufs Cover macht deutlich, dass sich bei den „Hexen“ in den letzten zwei Jahren einiges geändert hat. Irgendwie erinnert mich dieses nicht nur dezent an „Fighting The World“ von MANOWAR. Doch auch den Wechsel auf der Gesangsposition sollte man nicht außen vor lassen. Wo Seraina Telli, die die Band ja bekanntlich 2019 verließ, oft wie eine Mischung aus Doro Pesch und Udo Dirkschneider klang, da ist Laura Guldemond stimmlich um einiges variabler.
Da ist es nur konsequent, dass auch die Musik sich verändert hat. Wo vorher ganz deutlich der Einfluss von WARLOCK zu hören war, da hat man auf „Dance With The Devil“ den Härtegrad nun deutlich angezogen. Dies merkt man schon beim ersten „richtigen“ Stück „Lucid Nightmare“, welches unmittelbar auf das kurze Intro „Incantation“ folgt. Guldemond singt auch alles andere als schlecht, doch zünden will der Song so gar nicht. Anstatt um einen würdigen Opener handelt es sich hier um einen klassischen Füller. Und von denen hat „Dance With The Devil“ eindeutig zu viele.
Auch die zuvor veröffentlichten Nummern „Wings Of Steel“ und „Dance With The Devil“ sind ganz nett, mehr jedoch nicht. Erst ab „Sisters Of Fate“, was leider schon das achte der insgesamt zwölf Stücke ist, nehmen BURNING WITCHES endlich Fahrt auf. Meiner Meinung nach deutlich zu spät. Auch das mit Unterstützung von Ross The Boss eingespielte MANOWAR-Cover „Battle Hymn“ kann es nicht rausreißen. Nichts gegen Laura Guldemond, doch zwischen ihrer Performance und der Art und Weise wie Eric Adams den Song singt, liegen nun einfach Welten.
Alles in allem hinterlässt „Dance With The Devil“ einen recht zwiespältigen Eindruck. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. (Matthias)
Bewertung:
6,5 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:25 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 06.03.2020