Für eine Band, die sich vor etwa 10 Jahren gegründet hat, ist die Liste der ehemaligen Musiker bei EYES SET TO KILL bereits relativ lang, wobei der Kern der Band, die beiden Schwestern Alexia (Gesang und Gitarre) und Anissa (Bass) von Beginn an dabei ist; damit sind EYES SET TO KILL genau das richtige für den selbst ernannten „Female Fronted Experten" von Neckbreaker, der überrascht ist, dass „Masks" bereits der fünfte Output ist.
Die vorigen vier haben zumindest hierzulande keinen Staub aufwirbeln können, aber immerhin hat die Band aus Phoenix mit Century Media inzwischen ein vernünftiges Label gefunden, welches EYES SET TO KILL wird pushen können. Die Voraussetzungen für den internationalen Durchbruch sind also gut, vor allem auch weil EYES SET TO KILL so etwas wie „Trendmusik" machen. Der Vierer aus den Staaten setzt sich irgendwo zwischen Postcore, Emo und Alternative Rock und der wechselnde Gesang zwischen Alexia und ihrem männlichen Pendant Cisko kommt bestimmt auch live gut rüber; wobei die Rollenverteilung ganz genau die ist, die man erwartet.
Die Musik von EYES SET TO KILL hingegen fällt deutlich heavier und drückender aus als im Vorfeld erwartet, man merkt immer noch, dass das Quartett seine Wurzeln im Metalcore hat und mit „True Colors", „Nothing Left To Say" und dem Abschluss „The Forbidden Line" gibt es auch einige reinrassige Metal(core)nummern, bei denen das Gebrüll von Cisko Miranda überwiegt.
Bei anderen Songs merkt man hingegen ganz deutlich, dass sich die Band größte Mühe gibt, ihre Musik durch massenkompatible Refrains zugänglicher zu machen, was teilweise gut funktioniert, teilweise aber auch in die Hose geht, weil das Songwriting dadurch über die Dauer von zwölf Stücken etwas zu berechenbar ausfällt. Ich sage es einmal so, Songs wie „Little Liar", die erste Single „Infected" oder „Haze" sind nicht allzuweit von HALESTORM entfernt. Das ist einerseits als Kompliment zu sehen, weil besagte Nummern wirklich gut gemacht sind, aber nun ja HALESTORM sind eben noch ein ganzes Stück besser.
Das fünfte Studioalbum von EYES SET TO KILL geht alles in allem in Ordnung und hat mit einer Dreiviertelstunde auch genau die richtige Spielzeit, mehr als 7 Punkte kann es für „Masks" trotzdem nicht geben. (Maik)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:28 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 20.09.2013
