Die Schweizer Jungs von DREAMSHADE haben mit ihrer 2008er EP „To The Edge Of Reality“ einiges an Staub aufwirbeln können. Man spielte auf mehreren größeren europäischen Festivals (Summer Breeze, Metalfest, Metal Camp u.a.) und zog in der Folge einen Deal beim finnischen Label Spinefarm an Land. Eine Band aus der Alpenrepublik bei diesem Label, das fast nur skandinavische Bands beheimatet, wie passt das zusammen, mag man sich fragen. Die Antwort darauf geben DRAEMSHADE auf dem Platz, sprich auf ihrem Debütalbum „What Silence Hides“.
Denn gerade kurz reingehört, stellt man schnell fest, dass selbst ein halbes Dutzend besoffener Rentiere nicht finnischer hätte musizieren können als es DREAMSHADE hier tun. Auf „What Silence Hides“ geben sich Bands wie ENSIFERUM, WINTERSUN, CHILDREN OF BODOM oder FINNTROLL die Klinke in die Hand, womit ganz gut umrissen sein dürfte, was einen auf diesem Album erwartet. Melodic Death Metal ohne großen Schnörkel, ohne Überraschungen und leider auch mit reichlich wenig Höhepunkten.
Keine Frage, was die Schweizer hier anbieten, ist handwerklich und produktionstechnisch gute Klasse, aber von den 10 Songs will bei mir so gar keiner hängenbleiben geschweige denn zünden. Ganz im Gegenteil, „What Silence Hides“ ist so eine Scheibe, bei der man andauernd ein „nett“ auf den Lippen hat und bei der man eigentlich nie so ganz weiß, welcher Song gerade läuft, weil sich alle 10 total ähnlich sind.
Ich gebe zu, dass die latent vorhandene Aggressivität in der Musik und vor allem in den Vocals von Iko etwas darüber hinwegtäuschen kann, wie austauschbar und ideenlos das DREAMSHADE Debüt ist, denn das ist wenigstens etwas, was man so nicht immer vorfindet. Wobei ich dann schon wieder kritisch anmerken muss, dass das omnipräsent wirkende Keyboard dieses wilde Treiben mehr als nötig konterkariert.
Machen wir's ausnahmsweise mal kurz, wer voll auf Meldoic Death steht und gewillt ist, die rosarote Brille aufzusetzen, der wird „What Silence Hides“ womöglich ganz ok finden, für mich fällt das hier aufgrund der aufgezeigten Schwächen unter „solide gemacht, aber stinklangweilig“. (Maik)
Bewertung: 5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:35 min
Label: Spinefarm Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 28.01.2011
