Incite - Savage New Times

Egal, um welchen Bereich der Kunst es sich handelt, einen bekannten Nachnamen zu haben, kann, wie überall, auch hier sowohl Segen als auch Fluch sein. Segen, weil einem der bereits bekannte Name so manche Tür öffnet, die sonst sicher verschlossen bliebe; Fluch, weil man natürlich mit allen anderen Personen, die den prominenten Namen tragen, verglichen wird. Davon kann sicher auch Richie Bojnowski seine ganz eigene Geschichte erzählen.
Wer sich nun fragt, wer bitte Richie Bojnowski ist, der lese bitte erstmal weiter. Denn Richie hatte diesen Namen nur bis zu seinem achten Lebensjahr.

1993 heiratete seine Mutter nämlich einen gewissen Max Cavalera, seines Zeichens Gründungsmitglied und ehemaliger Frontmann von SEPULTURA und somit eine echte Legende des Thrash Metal. Dieser adoptierte Richie und seitdem hört dieser auf den Namen Richie Cavalera.
Man könnte nun meinen, dass bei einem solchen Stiefvater der weitere Weg Richies vorbestimmt war. Und tatsächlich trat dieser in die Fußstapfen Max' und gründete 2004 mit INCITE seine eigene Band, welcher er als Sänger vorsteht. Und auch wenn es vielleicht nicht ganz fair ist, so vergleicht man doch auch nach inzwischen sieben Studioalben bewusst oder unbewusst INCITE mit allem, was Papa Max so während seiner Karriere auf die Musikwelt losgelassen hat.  So natürlich auch das am 15.08. erschienene, "Savage New Times" betitelte, neue INCITE Album. Hier fällt einem dann schon immer noch auf, dass sich der Gesangsstil Richies nicht groß von Max unterscheidet. Auch weil INCITE groovigen Thrash Metal spielen. Dieser wird immer wieder von Hardcore-Einflüssen durchzogen. Ansonsten gibt es in den zehn Songs des Albums ordentlich auf die Glocke.

Vor allem der Opener "Lies" und "Just A Rat" sind Abriss pur.  Also alles, wie man es von einer Band mit dem Stiefsohn von Max Cavalera erwartet hätte? Eben nicht! Denn unerwartet taucht eine Nummer auf, die überdeutlich zeigt, dass INCITE auch anders können. "Dolores" beinhaltet neben Pianoklängen nämlich auch melodischen Gesang, was das Ganze wohltuend auflockert. Ein Überalbum ist das hier zwar nicht, aber durchaus solide. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 32:17 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 15.08.2025