Primal Fear - Domination

Der Adler ist zurück! Ausgeruht, frisch, mit neuem Blut angereichert. Das fünfzehnte Album beweist, dass die Band die Metalszene seit 1997 souverän dominiert. Es war fraglich, ob und wie die Band nach der Erkrankung des Gründers ihren bisherigen Weg fortsetzen würde. Mit seinem Auftritt im Mai beim Rock in Rautheim Festival in Braunschweig, zeigte und bewies Mat Sinner, dass die Band durchaus einen starken Anführer hat. Verstärkt durch Gitarristin Thalia Bellazecca und André Hilgers am Schlagzeug. Für manche ist dieses Album beim ersten Hören vielleicht nichts Besonderes. Manche werden sich dennoch über den hohen Gesang ärgern. Ein Lateinisches Sprichwort sagt: „De gustibus et de coloribus non disputandum“. Andererseits kann man heißes Wasser nicht erfinden. Die Band hat einen klar definierten Weg und eine bewährte Formel, der sie seit Jahrzehnten folgt.

Falls ihr euch fragt, was es hier musikalisch Neues gibt, hier ist die Antwort: Obwohl sie das jüngste und neueste Mitglied ist, war Thalia am Kompositionsprozess beteiligt. Sie hatte Gelegenheit, an Solos zu arbeiten, und sie machte ihre Arbeit gut. Ralf musste sich natürlich herausfordern, und ja, an manchen Stellen singt er vielleicht wirklich zu hoch. Aber solange er seine Stimmbänder und unsere Ohren nicht zerfetzt, sei ihm das verziehen. Von den 25 Songs, die sie für dieses Album geschrieben haben, hat die Band 13 ausgewählt. Eine schwierige Aufgabe, würde ich sagen. Ich bin gespannt auf den Rest.

Für Fans der Band, zu denen ich seit dem ersten Album gehöre, ist „Domination“ sicherlich das Beste vom Besten der Band. Alles was man von ihnen erwartet, findet man hier. Ein klassisches und ausgewogenes Heavy Metal Album. Wenn ihr Power, Balladen, Melodie, eingängige Refrains und großartige Solos wollt, findet ihr alles hier. Von den Songs im klassischen Sound der Band würde ich folgende besonders hervorheben:

„I Am The Primal Fear“ – Ohrwurm und Hymne der Band, die als solche Schulter an Schulter stehen kann mit „Metal Is Forever“ oder „In Metal We Trust“. Die Nummer hat eine eingängige Melodie, Rhythmus und Refrain und ist ganz klar ein Hit! „Heroes And Gods“ – Der Song beginnt mit einem dramatischen Orchesterintro und der Refrain macht ihn zum nächsten Ohrwurm. Die Kraft des Schlagzeugs erreicht hier den Höhepunkt. Man hat den Eindruck, dass Herr Hilgers jeden Moment sein Schlagzeug zerlegen wird.

„Hallucinations“- Definitiv etwas, was ich nicht erwartet hatte, ein phänomenales Instrumentalstück, als wäre es für eine SF Serie oder einen SF Film gemacht. „Eden“ – Das längste und abwechslungsreichste Lied. Chor- und Frauengesang sind eine perfekte Ergänzung und eine hervorragende Wahl. Ohne diese Ergänzungen wäre dieses knapp 8 Minuten lange Lied langweilig. „March Boy March“ - Mit einem Intro, das in den Film „300“ passen würde, wenn jemand ein Remake machen würde, Killertempo und Gesangstil, das an die ersten Alben erinnert, ein Gitarrensolo, das offensichtlich von klassischer Musik inspiriert ist.

„A Tune I Won`t Forget“ – Eine Ballade, die durch erzählende Parts im Stil von JOHNNY CASH, und eine Geige in der Einleitung, Glocken am Ende und eine Ladung Emotionen auffällt. Für mich persönlich macht es keinen Sinn, Alben wie dieses zu bewerten. Ich wiederhole also nur: PRIMAL FEAR dominieren die Heavy Metal Szene seit 1997 und beweisen es einmal mehr mit diesem Album. (Ivona Bogner)

Bewertung:

9,5 - / -

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 59:57 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 05.09.2025