Ja, es gibt sie tatsächlich noch. Diese Bands, bei denen man direkt vom Cover der neuen Veröffentlichung auf die Musik schließen kann, die einen auf dieser erwartet. Eine dieser Gruppen sind NUCLEAR, welche bereits 1995 unter dem Namen ESCORIA in der chilenischen Stadt Arica gegründet wurden, sich 2001 auflösten und 2003 unter dem Namen NUCLEAR zurückkehrten. Mittlerweile residiert man jedoch in Santiago. Trotz ihrer doch recht langen Karriere bringen es die Südamerikaner gerade einmal auf fünf Studioalben, zwei Livealben, fünf Singles und zwei EPs.
Zwischen dem letzten Studiowerk „Murder of Crows“ und der am 25.10. erschienenen neuen EP „Violent DNA“ liegen auch schon wieder vier Jahre. Sieht man sich die Hülle der Scheibe an, deren Bild auch das Plakat eines Horrorfilms sein könnte, wird einem schnell klar, dass man hier wohl eher nicht mit engelsgleichem Gesang und Keyboardgedudel rechnen sollte. Stattdessen polieren einem Ponto Sudy (Schlagzeug), Francisco Hausmann (Gitarre), Sebastián Puente (Gitarre), Matias Leonicio (Gesang) und Roberto Barria (Bass) genüsslich die Fresse.
Das beginnt schon beim Titelsong, der vor Brutalität nur so strotzt und sich schon hart an der Grenze zum Death Metal bewegt. Auch die beiden anderen Neukompositionen „Not Yet A Man“ und „Psychological Infanticide“ schenken einem nichts. Obendrauf packen NUCLEAR mit „Foetus Noose“ (BENEDICTION), „Siege Of Power“ (NAPALM POWER) und „Into Eternity“ (DESULTORY) noch drei Coversongs, die deutlich zeigen, wo die Einflüsse der Band liegen. Je nach Stimmung brauche ich meinen Thrash schon einmal hart, gnadenlos und brutal derb.
„Violent DNA“ ist genau die richtige Scheibe, um Dampf abzulassen, wenn einem mal wieder alles auf die Nerven geht. (Matthias)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 22:35 min
Label: Black Lodge
Veröffentlichungstermin: 25.10.2024