Nuclear - Murder Of Crows

nuclear murderofcrowsMit „Formula For Anarchy“ erschien die letzte NUCLEAR-Scheibe bereits 2015. Mit ihrem vierten Album lieferten die Chilenen damals ein wirklich gelungenes Stück Thrash Metal ab, allerdings war der stets präsente starke Einfluss von SLAYER auch hier nicht zu überhören. Die fehlende Eigenständigkeit war trotz durchaus guter Veröffentlichungen bisher immer das Problem der Südamerikaner. Für den Nachfolger hat man sich wie bereits zwischen „Jehovirus“ (2010) und „Formula For Anarchy“ (2015) erneut fünf lange Jahre Zeit gelassen. Doch ab dem 13.11. wird das „Murder Of Crows“ betitelte fünfte Album nun endlich über das neue Label Black Lodge Records erhältlich sein.

Doch hat sich das lange Warten gelohnt? Und haben sich NUCLEAR in den fünf Jahren, in denen man kaum etwas von ihnen hörte, musikalisch verändert? Beim Blick aufs Cover stutzt man bereits das erste Mal. Dieses sieht komplett anders aus, als man es von den bisherigen Veröffentlichungen kennt und hat mit den zuvor oft an SLAYER erinnernden Motiven der Vorgänger so gar nichts gemein. Allerdings muss die Verpackung ja noch lange nichts über den Inhalt aussagen. Lauschen wir also der Musik.

Los geht es mit dem akustischen Intro „Pitchblack“, das sehr atmosphärisch rüberkommt. NUCLEAR spannen uns also vor dem eigentlichen Beginn noch ein wenig auf die Folter. Im Anschluss folgt der Titelsong und der hat es in sich. Punto Sudy (Schlagzeug), Francisco Haussmann (Gitarre), Sebastián Puente (Gitarre), Matias Leonicio (Gesang) und Roberto Soto (Bass) brettern hier nicht in Hochgeschwindigkeit los, sondern liefern ein bedrohlich stampfendes Groove-Monster vor dem Herrn ab. Das geht ja schon gut los. Das folgende „No Light After All“ ist dafür umso aggressiver. Das im mittleren Tempo gehaltene „When Water Thickens Blood“ erinnert ein wenig an SEPULTURA zur Zeit der Cavaleras und überrascht mit einem hochmelodischen Solo. Ganz klar eines der Highlights auf „Murder Of Crows“. Ein weiteres ist das von Leonicio auf Spanisch gesungene „Abusados“ zu dem es auch ein Video gibt. Die stärkste der 11 Nummern ist jedoch ganz klar das mit 7:17 Minuten überlange „Useless To Mankind“ bei dem NUCLEAR spieltechnisch so richtig auf die Kacke hauen.

NUCLEAR verabschieden sich auf „Murder Of Crows“ nahezu komplett von den Einflüssen der Vergangenheit und präsentieren sich deutlich moderner aber auch aggressiver. Das merkt man auch am Gesang von Matias Leonicio, welcher hier wütet wie ein Berserker.
Mit „Murder Of Crows“ haben NUCLEAR endlich zu ihrem eigenen Stil gefunden. Weiter so! (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:08 min
Label: Black Lodge Records
Veröffentlichungstermin: 13.11.2020

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