Tribazik - All Blood Is Red

tribazik-all_blood.jpgNach dem ersten Durchlauf von TRIBAZIK´s "All Blood is red" konnte ich kaum glauben, daß diese Burschen zu Beginn ihrer musikalischen Gehversuche Death Metal unter dem Namen NECROMONICA gespielt haben.
Denn TRIBAZIK spielt sich in einem völlig anderen musikalischen Metier ab; hier gibt es industrial-beeinflussten, modernen Rock zu hören.

Da passt es schon eher, daß zwischenzeitlich auch in Techno-Projekten gefuhrwerkt wurde und man als Essenz aus diesen Einflüssen nun dieses Avant-Garde Projekt kreiert hat. Dabei verlässt sich das Trio aber dennoch auf seine Live-Fähigkeiten und spielt die Tracks auf Scheibe sowie auf der Bühne mit "richtigen" Instrumenten ein.

Jedoch machen es die zwei Briten und der eine Franzmann dem Hörer nicht gerade leicht: Schon beim Opener "False Flag" fällt der etwas kraft- und emotionslose Gesang in den Fokus - dieser ändert sich leider auch über die gesamte Spieldauer kaum. Hier wird mal ein wenig verzerrt, dort mit einem Gast-Beitrag von Jaz Coleman (KILLING JOKE) bei "Molten" aufgewertet, aber insgesamt ist die Stimmlage zu monoton geraten - ein fettes Minus für TRIBAZIK!
Schade, denn musikalisch entdecke ich durchaus recht gute Ansätze. "Smokescreen", "Warning has broken" und "Paralyser" beispielsweise rocken an und für sich recht gut und hätten eventuell das Zeug für die Zappelbuden-Rotation. Auch die elektronischen Spielereien sind gekonnt in Szene gesetzt ("Freefall", "Small are we") und bei "As if" liegt der TOOL-Vergleich recht nahe.

Wie gesagt: Im Ansatz gut, aber in der Ausführung nicht so wirklich ausgereift - die einfallslose dreizehnminütige "Auszeit" am Ende von "Speak through us" (eigentlich ein richtig guter und hypnotischer Endtrack) dient auch nur zum Strecken der Spielzeit von 40 auf 53 Minuten und sorgt für weitere Abstriche in der Endnote.

Wem kann ich TRIBAZIK denn nun empfehlen? Hörer mit Interesse an "etwas anderer" Gitarrenmusik könnten Gefallen an "All Blood is red" finden; Freunde von oben bereits genannten KILLING JOKE ebenso (Mit denen war TRIBAZIK bereits zwei Mal auf Tour), aber auch dem aufgeschlossenen Gitarrenfreund werden wie mir zu sehr die Höhepunkte fehlen.
Vielleicht klappt´s mit dem Zweitwerk, die Substanz ist bei TRIBAZIK auf alle Fälle vorhanden!

(Brix)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 53:16 min
Label: Eastworld Recordings/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 27.03.2009