Kann mir mal bitte jemand helfen? Es gibt da nämlich eine Sache, die ich langsam wirklich nicht mehr verstehe beziehungsweise nicht mehr nachvollziehen kann. Und zwar die ständigen Besetzungswechsel bei NERVOSA. Jetzt einmal ehrlich: Gibt es da draußen auch nur noch eine Person, die sich noch den Namen der Mitstreiterinnen von Prika Amaral merkt? Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 haben in der Band bis heute sechs verschiedene Schlagzeugerinnen, zwei Bassistinnen (Fernanda Lira mitgezählt) und drei Sängerinnen gespielt. Woran das liegt, weiß ich natürlich nicht, aber man könnte schon denken, dass da vielleicht jemand ein ziemlich großes Ego mit sich herumschleppt.
Jedenfalls muss man ganz offen sagen, dass NERVOSA sich in den dreizehn Jahren, in denen sie jetzt bestehen, die meiste Zeit mehr oder weniger selbst im Weg standen.
Nun also der nächste Versuch mit erneut runderneuerter Besetzung. Nachdem Diva Satanica, welche das letzte Album „Perpetual Chaos“ (2021) einsang, NERVOSA bereits wieder verlassen hat, zeichnet mittlerweile Prika Amaral höchstpersönlich für den Gesang verantwortlich. Wobei hier, und das ist meine persönliche Meinung, schon immer die Schwachstelle der Gruppe lag. Mal abgesehen von Diva Satanica, deren Stimme jedoch eher zu einer Death Metal Band passt.
Auf dem am 29.09. erschienenen sechsten Album „Jailbreak“ besteht das Line-Up nun also aus Prika Amaral (Gitarre, Gesang), Helena Kotina (Gitarre), Hel Pyre (Bass) und Michaela Naydenova (Schlagzeug). Und wie klingt das nun?
Tja, tut mir leid. Aber ich habe da eine recht einfache Regel: Schlafe ich beim Hören jedes Mal ein, ist das ein klares Zeichen, dass die Scheibe nichts taugt! Und selbst auf die Gefahr hin, dass die NERVOSA-Fans mich jetzt hassen werden, muss ich leider sagen, dass „Jailbreak“ nichts taugt. Das liegt natürlich nicht an den musikalischen Fähigkeiten der Bandmitglieder, sondern einzig und allein am „Gesang“ von Amaral. Diesen kann man nämlich nicht als solchen bezeichnen. Das Gefauche und Gekeife klingt eher wie eine Katze mit Keuchhusten. Und geht einem spätestens nach zwei Songs nur noch auf die Nerven.
Das mögen andere Magazine zwar anders sehen, und ich habe auch schon einige deutlich bessere Kritiken gelesen, doch meiner Meinung ist „Jailbreak“ das schwächste NERVOSA-Album aller Zeiten. Hängen bleibt hier absolut nichts. (Matthias)
Bewertung:
5 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 47:51 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 29.09.2023