Lords Of Black - Alchemy Of Souls, Part II

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lordsofblack alchemyofsoulspart2Spaniens LORDS OF BLACK sind mit dem Nachfolger ihres 2020 gut aufgenommenen ”Alchemy Of Souls, Part I” zurückgekehrt. Während des Stillstands, der von der globalen Pandemie erzeugt wurde arbeite Gründer Tony Hernando unglaublich hart um Musik zu kreieren, das die Grenzen von allem, was die Band bisher gemacht hat nach hinten rückt. Das neue Album ist eine thematische Fortsetzung der Geschichte, die auf der vorherigen Platte anfing. ”Alchemy Of Souls, Part II” ist für die, die härteren Metal mögen.

Gitarrist und Songschreiber Tony Hernando startete die Gruppe 2014 zusammen mit Sänger Ronnie Romero (RITCHIE BLACKMORE’S RAINBOW, SUNSTORM, Ex-VANDENBERG). Nach drei Alben begann die Arbeit an ”Alchemy Of Souls”. Tony erzählt, dass es eine der schwierigsten und emotionalsten Kreation war, die er je angefertigt hat. ”Eine sehr intensive und tiefe Reise durch aktuelle und vergangene Kapitel in meinem Leben.” Es wurde auch wegen der unerwarteten Wendung der Ereignisse zu einer steinigen Straße. Romero hatte eine Menge andere Dinge am Laufen und verließ LORDS OF BLACK Anfang 2019. Die Band brachte dann zeitweise den argentinischen Heavy Metalsänger Diego Valdez ein. Jedoch kam Ronnie zurück, bevor die Scheibe aufgenommen wurde, so dass die Zeit für Valdez in der Band endete, bevor sie anfing. Er ist an ein paar Tracks, die er mit Hernando schrieb als Songwriter beteiligt.

”Part I” gab uns große Songs wie ”Dying To Live Again”, ”Deliverance Lost” und das nach WHITESNAKE/DEEP PURPLE duftende ”Tides Of Blood”, ebenso das unglaublich gute ”Shadows Kill Twice”. Die fünfte Produktion der Band wurde einmal mehr von Roland Grapow (MASTERPLAN, Ex-HELLOWEEN) gemischt und das Albumcover wurde auch diesmal on Felipe Machado Franco gestaltet. Er ist ein freischaffender Künstler von Kolumbien, Südamerika, der für einige Rock- und Metalgruppen gearbeitet hat. Zum CD-Format ist ”Alchemy Of Souls, Part II” auch als Dopple-LP in goldfarbenen Vinyl erhältlich.

Nach dem Introtrack startet das folgende ”Maker Of Nothingness” wirklich alles. Romero singt in heiserer, lang gezogener Weise, was er das gesamte Album hinweg hauptsächlich tut. Der Gitarrist spielt ein schönes Solo, welches fließend und lebendig ist. ”Fated To Be Destroyed” ist cool. Die Strophen sind schwer wie Stein und Ronnie´s raue Stimmer geht runter, was ihn zwischen gewöhnlichem Singen und Growlen platziert. Auch wenn es nicht meine Tasse Tee ist, ist es eine gute Komposition, die viele Leute möglicherweise mögen.

Ein knirschendes, sprudelndes Geräusch aus einem Keyboard im Hintergrund, das man bereits auf dem Vorläufer ausmachen konnte, kommt und geht ebenso bei ein paar Songs auf dieser Scheibe. Wir hören es zum Beispiel in ”What’s Become Of Us” einem der besten Stücke. Hernando kommentiert den Titel: ”Das ist eine Frage, die wir uns stellen sollten. Wohin gehen wir und was hat uns hierher gebracht? Da sind jene, die Mythen erfinden und Geschichte neu schreiben, um dazu zu motivieren in die falsche Richtung zu gehen, und dann sind da diejenigen, die stattdessen versuchen aus den richtigen Gründen zu kämpfen, um ein Vermächtnis der Gerechtigkeit zu hinterlassen.” Der Track hat ein schicksalsschweres Timbre, dazu wurde eine feine Melodie in heaviere Töne eingeflochten. Exzellent gespielt von allen Musikern. Wir hören mahlende Töne von Dani Criado’s Bass als eine Brücke zum Refrain. Während einer kurzen Pause platzt Ronnie mit einem schönen Hard Rock-Scream heraus.

Hinter dem Drumkit finden wir den Belgier Jo Nunez (FIREWIND), der manchmal in eilender Geschwindigkeit spielt. Sein schöner Stil ist bei ”Mind Killer” kräftig und lebhaft, wo das Schlagzeug in dem ansonsten düsteren Song fast hoffnungsvoll klingt. Nunez pumpt in ”Bound To You” mit Pedalen und Stöcken, in dem die Musik durchgängig schnell ist. Darauf liegen die Melodie und der Gesang in etwas langsamerem Tempo, was das Lied mit einer ausladenden Bewegung vorwärts transportiert. Eine fließende Energie bringt den Hörer dazu, in der Gangart mitzuschwingen. ”In A Different Light” beinhaltet eine großartige BassDrum. Ich fühle fast die Beats in meinem Körper pulsieren. Die Autorin mag auch, wenn der Sänger seine Stimme mehr öffnet, was er ganz am Ende tut.

Tony sagt über den Track ”Before That Time Can Come”: ”Das ist ein sehr spezieller Song für uns. Es ist ein Lied über Hoffnung und Überzeugung. Egal wie weit wir gehen müssen oder wie lange es dauert, nach der Dunkelheit wird das Licht siegen.“ Es ist ein hübsch arrangiertes Stück, mit einer emotionalen Atmosphäre, sowohl in der Musik als auch im Gesang.

Oft passt das Keyboard nicht, denn es wirkt zu hart und scharf. ”Prayers Turned To Whispers” ohne das Pochen auf den Tasten so viel besser sein, was unglücklicherweise ein wiederkehrendes und stichelndes Element ist, welches mich stört. Andererseits ist es ein guter Song mit prächtigen Gesangsanstrengungen. ”No Hero Is Homeless” kann als moderner Heavy Metal beschrieben werden. Nach einem ruhigen Intro wird es urplötzlich schwer wie Blei. Sie beschleunigen und pflügen mit voller Power weiter vorwärts. Vielleicht ein bisschen zu heavy für mich, aber ich denke viele werden das schätzen. Bedenkt man den Bandnamen, ist das womöglich so wie sie klingen sollten und es ist sehr gut gemacht. Jo rennt weiter mit Speed Metal, aber der Mittelpart ist ein kurzer Bruch mit Melodic Metal.

Sie setzen den Schlusspunkt mit einem Cover von ”Sympathy”, im Original von URIAH HEEP 1977. Kein schlechter Song von Beginn an, doch er bekam einen Schub, denn LORDS OF BLACK bringen eine viel bessere Version. Dieser Track ist herausragend. Hernando spielt ein brillantes Gitarrensolo, dass Dich beschwingt, in dem die Töne gegeneinander zu kämpfen scheinen. Das Eindrucksvollste ist Ronnie Romero’s Stimme. Zuerst dachte ich, dass da ein anderer Kerl singt, aber Tony sagte, dass es durchweg Ronnie ist. Der Unterschied ist absolut verblüffend. Romero ist ein echt kunstfertiger Sänger. Bei diesem Track hat der Mann hinter dem Mikrofon eine sauberere, hellere Stimme, die kräftig ist, und er nagelt die hohen Noten leichter fest als je zuvor. Was mich ebenso getäuscht hat, damit ich annahm, dass ein anderer Sänger dabei ist, ist dass Du zeitweise zwei Sänger horst. Aber sie scheinen ihn doppelt aufgenommen zu haben oder Overdubs im Mix verwendet zu haben, ein bisschen wie es ABBA machten.

Man könnte den Stil von LORDS OF BLACK als Progressive Modern Heavy Metal bezeichnen mit Elementen von Melodic Power Metal. ”Alchemy Of Souls, Part II” war sowohl als heavier als auch dunkler als der erste Teil angekündigt worden. Das ist richtig. Es ist härter, rauer und düsterer und hat einen Unterton von Finsternis. Jedoch dreht sich alles mit dem letzten Song herum, welcher die Stimmung anhebt wie die Sonne nach einem verregneten Tag. Der Gedanke dahinter ist vielleicht, dass das Leben manchmal erst schlecht werden muss, bevor es besser werden kann. Meine Interpretation ist auch, dass Du anders denken kannst und verschiedene Meinungen haben kannst, aber wir müssen in der Lage sein, Mitgefühl und Verständnis für einander zu zeigen. Insgesamt erfahre ich die vorhergehende Scheibe als klein wenig besser, aber ich empfehle Dir dennoch das neue anzuhören. (Anna)

 

Bewertung:

Anna7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 66:07 min
Label: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichungstermin: 15.10.2021

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