Wenn es eine Band namens STEREOPHONICS gibt, dann ist dem Namen nach die Kölner Band MONOPHONIST so in etwa dann genau das Gegenteil davon. Dabei zielt der Bandname in eine ganz falsche Richtung, denn „Mono“ ist so ziemlich gar nichts bei dieser seltsamen Band, die mich in ihren Grundzügen an die Kapelle mit dem Namen KAPELLE PETRA erinnert.
Damit will ich sagen, MONOPHONIST machen seltsame Musik, was man sich eigentlich auch schon denken kann, wenn man sich einmal den Albumtitel „Über Die Freiheit Der Praktischen Unvernunft“ auf der Zunge zergehen lässt. Was will uns die Band damit sagen? Und was ist das eigentlich für eine Musik, die die vier topausgebildeten Musiker machen, wenn das, was angegeben wird, auch tatsächlich stimmt.
Dieses vierte Album der Band klingt jedenfalls nicht nach einem Werk vielfach studierter Musiker, sondern nach einem recht schrägen Versuch, möglichst viele Stile und abstrakte Texte in Form von Songs zu verarbeiten. Auch deshalb habe ich die KAPELLE PETRA erwähnt, denn die Fähigkeit zum Augenzwinkern sollte beim Hörer schon vorhanden sein, denn sonst wird es noch schwieriger.
„Über Die Freiheit Der Praktischen Unvernunft“ ordnet sich musikalisch grundsätzlich im Punk ein, die Musik ist roh und direkt gehalten, wird aber immer wieder mit Passagen unterbrochen, die im weiteren Sinne dem Jazz zugeordnet werden können, dieses Konzept gilt quasi für alle Songs des Albums. Auch einige Instrumentalstücke sind dabei, diese fallen aber ähnlich abstrus und experimentell aus. Das, was MONOPHONIST uns hier anbieten, ist im Grunde genommen, Musik, welche sich an keinerlei Zielgruppe richtet, man kann sich jetzt bereits sicher sein, dass sich dieses Album nicht besonders gut verkaufen wird.
Besonders gut ist das Album dann tatsächlich auch nicht, denn wenngleich dieser schräge Mix an sich schon was Eigenes hat, fällt das Songwriting, sofern man das so bezeichnen darf, nicht gerade so aus, dass hier spannende Songs entstanden sind. Vieles ist ganz nett und lädt zum Schmunzeln ein, aber zwei oder drei Mal Hören reicht vollkommen aus, um festzustellen, dass man „Über Die Freiheit Der Praktischen Unvernunft“ darüber hinaus als Zeitverschwendung ansehen muss, was dann wiederum in der Tat praktisch unvernünftig wäre. Der Gesang oder nennen wir es vielmehr die „Stimmen“ ist auch nicht so wirklich toll, soll aber noch das geringste Problem bei diesem Album sein, dessen Titel wirklich cool ist, hätte das Album schlicht „Freiheit“ geheißen, dann hätte ich es vermutlich noch nicht einmal gehört, immerhin das hat die Band aus Köln erreicht. (Maik)
Bewertung:

5 / 10
Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 50:00 min
Label: Laut Records & Artist Station Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 07.09.2018
