Desasterkids - Superhuman

desasterkids superhumnMit diesem typischen Metalcore-Sound kann ich bekanntlich nicht ganz so viel anfangen, deshalb habe ich mich 2015 auch erst gar nicht weiter mit dem „030“ Debütalbum der DESASTERKIDS beschäftigt. Da die Band aus Berlin zum neuen Album „Superhuman“ hin nicht nur eine kleine Korrektur seines Sounds vorgenommen hat, sieht die Sache schon wieder anders aus. Auf „Superhuman“ findet man zwar noch einige Metalcore-Elemente, im Großen und Ganzen gehen die Songs aber klar in eine amerikanische Modern Rock/Metal Richtung.

Man kann auch sagen, „Superhuman“ ist überraschend „mainstreamig“ geworden, eine Nummer wie „Oxygen“ ist nicht wirklich weit entfernt von LINKIN PARK Sachen, die gelegentlich auch mal im Radio laufen. Die Band legt insgesamt einen großen Wert darauf, dass die Songs eingängig sind, man arbeitet gerne mit melodischen und hymnischen Refrains und eben dann logischerweise auch mit einem gewissen Klargesanganteil. „Superhuman“ ist ein wirklich zugängliches Album, das man auch hören kann, wenn man normalerweise nicht so auf diesen Stil abfährt, die Berliner sind Bands wie LINKIN PARK, KORN oder PAPA ROACH inzwischen näher als einer Band wie CALIBAN.

Das bedeutet dann auch, dass wir hier ein – für dieses Genre – nahezu perfekt produziertes Album vorfinden, das einen Sound hat, der richtig reinhaut an den entsprechenden Stellen, in den ruhigen Parts aber auch gut die atmosphärischen Instrumente sowie den Gesang in den Vordergrund rücken lässt. Man hat „Superhuman“ wirklich bereits mit dem zweiten Hördurchgang erfasst, weil Songs wie „Break Me“, „Bulletproof“ oder „Dark Days“ dann eben schon recht einfach und vorhersehbar konzipiert sind. Das ist dann ein schmaler Grat, auf dem sich die Band bewegt, wenn wir jetzt noch etwas Härte und Energie wegnehmen würden, dann würden wir fast schon über ein Alternative Rock Album sprechen. So wie es aktuell ist, passt aber alles noch, auch weil die Band Peinlichkeiten in ihren Texten hinter sich gelassen hat, das hier ist Modern Metal mit einem gewissen Niveau und beispielsweise vielfach besser als das, was uns die deutlich erfolgreicheren ESKIMO CALLBOY anbieten.

Insgesamt entpuppt sich „Superhuman“ als hörenswerte, kurzweilige Scheibe, bei der ich kaum etwas finde, was es zu meckern gibt und gerade im Metalcore/Deathcore/Modern Metal Genre kommt das nicht so oft vor. Als Albumhighlight empfehle ich den Abschlusstrack „Chasing Ghosts“, weil es das variabelste Stück ist und mich die Gesangsparts an BILLY TALENT erinnern. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:30 min
Label: Uncle M/Cargo
Veröffentlichungstermin: 03.08.2018