Bei dieser Kieler Fraktion, die nunmehr schon seit 14 Jahren ihr Unwesen im Underground treibt, handelt es sich um eine Death Metal-Band, die irgendwo zwischen Sepultura, Bolt Thrower und Obituary einzuordnen ist.Ergänzt wird das Ganze durch gelegentliche Hardcore-Einsprengsel die ab und an in den Mosh-Parts durchschimmern und sich gut ins Gesamtbild einfügen.
Die Produktion ist absolut fett und kann voll und ganz überzeugen, da der Sound absolut differenziert und trotzdem richtig mächtig drückend klingt!
Produziert wurde das ganze unter Eigenregie vom Gitarristen Ali Orhan, der erst vor einigen Jahren zur Band gestoßen ist.
Obwohl ich mit den Vorgängern nicht allzu gut vertraut bin, kann ich sagen, dass die neue Platte eine ganz schöne Entwicklung zu den anderen von mir gehörten Songs darstellt und den Jungs wohl einige neue Fans bescheren dürfte. Auch dürfte Owe Koch (letztes verbliebenes Gründungsmitglied und Sänger/Gitarrist von Noise Forest) wohl ganz besonders freuen, dass den Jungs ab sofort Armageddon Music als Label im Rücken neue Türen öffnet und den Bekanntheitsgrad enorm steigern dürfte.
Noise Forest erfinden das Genre zwar nicht neu, können aber spieltechnisch voll und ganz überzeugen und dürften live wohl die Massen zum Toben bringen
Eingeleitet wird das Album mit dem Song Cramp, der direkt aufzeigt, wo es auf dieser Platte lang geht. Wer diesen Song schon nicht mag, kann sich die Platte getrost sparen, da keinerlei Kompromisse gemacht werden und die ganze Zeit der Deathcore-Hammer rausgeholt wird, ohne irgendwelche Experimente einzugehen.
Be at Peace zeigt dann als zweiter Song die Chaos-A.D./Roots-Seiten der Norddeutschen auf, während Past Redemption mit einem Akkustik-Intro aufwartet, das nahtlos in einen typischen Stampfer der Marke Obituary übergeht.
Flag könnte dann glatt wieder aus der Feder der Cavalera-Brüder entstanden sein und Dead from the Neck up führt das Ganze dann mit seinem angedeuteten Tribal-Drumming fort.
Der Titelsong Morbid Insticts schlägt dann voll und ganz in die Bolt Thrower/Obituary Kerbe, wobei die Stimme extrem an Rich Hornberger von der floridianischen Death Metal-Instituation Lowbrow erinnert, die schließlich auch immer auf Obituarys Pfanden wandelte. Den Song kann ich nur jedem als Anspieltipp ans Herz legen.
Tragedy erinnert ebenfalls wieder an Florida-Death Metal ala Six Feet Under oder Obituary und weiß durch seine doomigen Passagen zu gefallen.
Auch Devil's Workshop ist wieder schön langsam stampfend ausgefallen und dürfte jeden Bolt Thrower und Six Feet Under Fan entzücken.
Der offizielle Rausschmeißer Maltreatment wird bei meiner Version dann noch um einen anschließenden Bonus Track namens Shame erweitert, der sich auch nicht allzu sehr vom restlichen Material unterscheidet.
Abschließend bleibt also zu sagen dass Noise Forest mit Morbid Insticts wohl der Grundstein für einen höheren Bekanntheitsgrad gelungen ist, der zwar keinen Innovationspreis gewinnen würde aber durch seine ungezwungene Art und Brachialität überzeugen kann.
Live zu bewundern sind die Jungens im April auf der Wacken Roadshow, die durch deutsche Lande zieht und den Massen zeigen dürfte, dass Old-School-Stampf Death Metal nicht totzukriegen ist. (Leimy)
Bewertung: 8,0 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:31 min
Label: Armageddon Music
Veröffentlichungstermin: 21.04.2006
