White Widdow - White Widdow

whitewiddow_whitewiddowAuch wenn sich ein „d" zu viel darin befindet- mir wurde aus den mitgeschickten Unterlagen nicht klar ersichtlich ob die australische Truppe mal gerne einen durchzieht, haben sie sich doch nach einer Grassorte (oder fast) benannt. Wie auch immer, so bildet die erste Überraschung des Tages die Tatsache, dass man entgegen des berauschenden Namens keinen Stoner Rock zelebriert und die zweite, dass sich die Musik ganz klar im Melodic Rock anzusiedeln ist und nicht im räudigen Pub/Street Rock'n'Roll wie das bei den meisten (neuen) Bands aus Down Under ja der Fall ist.

Nach einem gut einminütigen Intro folgt „Tokyo Rain", dass so was von nach 80er AOR klingt, dass man wirklich glauben könnte ein Werk dieser Dekade vorliegen zu haben. Die Melodie sowie die Rhythmusfraktion passen perfekt, da gibt's keinen Zweifel. Was ein wenig seltsam wirt ist die Stimme des Sängers. Extrem weich, kaum Ecken und Kanten, kurz gesagt man findet zwar Wiedererkennungswert, allerdings nicht unbedingt auf positiver Seite.

 

Was dann in Form eines weiteren Songs auf den Hörer eintrifft, kann man jedoch kaum gut heißen. „Broken Hearts" wabert unglaublich schwülstig und pop-lastig aus den Boxen, so dass man mit dem Wort kitschig noch maßlos untertreiben würde. Die danach folgende Nummer „We've Got The Wings" hingegen kann aufgrund einer tollen Melodie und guten Riffs unheimlich punkten und genau so zieht sich die Problematik wie ein roter Faden durch das komplette Album.
Einerseits gibt es wahrhaft passable bis gute Songs, die eine (relativ) hohe Bewertung zuließen, andererseits finden sich wieder ganz lahme und mehr als austauschbare Stücke darauf, die dem Begriff Lückenfüller eine vollkommen neue Bedeutung geben. Qualität und schöne Arrangements liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit belanglosen und drögen Songs, weshalb man am Ende der Platte sehr ratlos vor der Benotung steht.

Die Produktion hat zum glück keinerlei Mängel und so bleibt zu sagen, dass ich bei einem Nachfolger einfach darauf hoffe, dass die besseren Melodien weiter ausgebaut und vertreten sein werden. Es wird zwar eine Gewöhnungssache bleiben, ob man die knabenhafte Stimme des Sängers mag oder nicht, aber beim bereits erwähnten Wunsch wäre ich schon etwas glücklicher. (David)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:39 min
Label: Metalheaven
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

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