Made Of Hate - Pathogen

Made_Of_Hate_-_PathogenIm Jahre 2008 meldeten sich die Power-/Thrashmetaller von MADE OF HATE mit ihrem Debütalbum „Bullet In Your Head“ zu Wort und veröffentlichten ihren ersten Schritt über das bekannte Label AFM Records. In den damaligen Reviews mussten die jungen Polen etwas Kritik einstecken aber im Groben und Ganzen wurde das Album doch als relativ bodenständig aufgenommen. Nach nun knapp zweieinhalb Jahren kommt der nächste Versuch der Warschauer mit kleinem Besatzungswechsel und dem Gitarrero Mike an dem Mikro in Form des neuen Silberlings „Pathogen“. Wir können also gespannt sein was sich bei den Jungs so getan hat…

Von dem im Bandnamen gepriesenen Hass ist bei MADE OF HATE von Beginn an nichts zu spüren, denn bei den Polen wird ein ganz großer Fokus auf die Melodieführung gelegt. Mit „Friend“ startet das Album in das melodische Schaffen der Band ein. Schon gar powermetallastige Riffs ertönen aus dem Lautsprecher und fließen gekonnt in den Gehörgang. Nach kurzer Zeit schaltet sich der Gesang zu den Instrumentalisten, welcher nach meinem Empfinden das feurig eingeleitete Gitarrenspektakel sofort runterdrückt. Eine Tonlage wie sie liebloser nicht sein könnte und gleich zu Beginn einen wahnsinnigen Monotoniecharakter aufweist gibt dem Openertrack für mich einen akut bitteren Beigeschmack.

Auch bei dem Folgetrack „Russian Roulette“ sieht die Sache leider nicht anders aus. Das treibende Intro des Songs schafft sogleich Lust auf mehr. Pfeilschnelle Riffs und durchgezogene Doublebass lassen den Kopf sofort in Bewegung setzen. Doch als der monotone Gesang einsetzt ist bei mir der Flair schon wieder wie weggeblasen.
Aus instrumentaler Sicht sind die Jungs absolut gut. Die Parts harmonieren wunderbar miteinander und der stark melodische Charakter mit leichter Thrash- und Deathmetalwürze weiß zu gefallen. Wie man ein solches Melodiegewitter, welches vor Abwechslung nur so strotzt dann mit einem solch langweiligen und eintönigen Gesang bestücken kann bleibt mir ein wahres Rätsel.

Im Vergleich zum Vorgänger sind MADE OF HATE sicherlich bodenständiger geworden und haben sich in Sachen Songwriting auch ordentlich reingehängt. Aber dennoch hapert es auch hier noch an ein paar Stellen. Beim Hören gehen die Melodien zwar direkt ins Ohr, aber wirklich hängen bleiben sie dort nicht. Sobald ich einen Song gehört habe fällt es nach ein paar Minuten schon schwer den Wiedererkennungswert des Songs auszumachen.
Auch die Songstrukturen werden im Laufe des Albums ein wenig monoton. Immer wieder werden zwischen die flotteren, anreizenden und wahnsinnig meldodischen Parts langsamere Breaks eingebaut und bremsen den Song einfach maßlos aus. Hier würde ich mir doch ab und an wenigstens einen Song wünschen der einfach straight durchgezogen wird und nichts an der dargebotenen Energie verliert.

Was bleibt noch zu sagen? Fans von MADE OF HATE werden sich über diese Scheibe sicherlich freuen. Im Vergleich zum Vorgänger wurde ein guter Schritt nach vorne getätigt. Fans von melodischem Material, die auch ein bisschen Härte nicht abgeneigt sind dürfen sicherlich auch ein Ohr riskieren. Bei mir scheitert „Pathogen“ leider komplett an dem Gesang und dem überwiegend fehlenden Wiedererkennungswert. (Sebastian)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 37:34 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 27.08.2010