VIKING SKULL, das nächste große Ding der Vikingszene? Vergesst es, denn schon der geile Albumtitel „Doom, Gloom, Heartache & Whiskey“ deutet mehr als deutlich an, dass VIKING SKULL mit Wikingern nichts am Hut haben, außer vielleicht, dass sie auch gerne mal einen heben. Kann man sich bei so einem Albumtitel schon mal denken. VIKING SKULL sind vielmehr 2003 quasi als Nebenprojekt der inzwischen sang- und klanglos in der Versenkung verschwundenen RAGING SPEEDHORN entstanden, also ist klar, hier wird gerockt und gerollt.
Von der ursprünglichen Besetzung sind inzwischen zwar nur noch Gitarrsit und Sänger Roddy Stone und Basser Waldie übrig geblieben, Ersatz fand man unter anderem in Jess Margera, dem Drummer von CKY und Bruder von Chaot Bam Margera. Musikalisch bewegen sich die Briten aber nach wie vor in den gleichen Gefilden. Man stelle sich den Albumtitel in musikalischer Form vor, und man hat eine gute Vorstellung wie VIKING SKULL klingen.
Als Einflüsse gibt die Band die großen Namen der Rockszene an. BLACK SABBATH, AC/DC, MOTÖRHEAD, KISS, THE WHO und THIN LIZZY, raushören kann man aber nur BLACK SABBATH und MOTÖRHED. Sänger Roddy Stone klingt nach Lemmy, der Rest nach BLACK SABBATH, um es kurz zu machen. Wenn man auch im Untergrund wühlt, haben VIKING SKULL auch einiges mit Bands wie FIREBALL MINISTRY, ORANGE GOBLIN oder GRAND MAGUS gemeinsam.
Und wo VIKING SKULL mit „Chapter Two“ aufgehört haben, setzen sie mit „Doom, Gloom, Hertache & Whiskey“ an. Viele der Songs, die alle auf einem einfachen und wirkungsvollen Rhythmus aufbauen, gehen bereits beim ersten Hören ins Ohr und die Refrains, die meist nur aus der mehrmaligen Wiederholung des Songtitels bestehen, lassen sich wunderbar mitgrölen. VIKING SKULL halten nix von unnötigen Spielereien, ab und zu darf’s auch mal ein Solo geben, mehr aber auch nicht. Live sicherlich eine klasse Sache, da ist der Spaß garantiert, für die Konserve fällt das Fazit nicht ganz so positiv aus, denn nach ein paar Mal hören verlieren Songs wie „Start A War“, „In For The Kill“ oder „19 Swords“ an Faszination. Dazu haben VIKING SKULL als neunte und letzte Nummer mit „Drink“ noch eine Spaßnummer im Piano-Barstil aufs Album gepackt, die mit fast 7 Minuten nicht nur viel zu lang, sondern einfach nur überflüssig und nervig st.
So bleiben mit dem zähflüssigen Titeltrack und dem bluesigen „Shot Down“ immerhin zwei Songs übrig, die in meinen Augen auch in ein paar Jahren noch von Bedeutung sein könnten. Und auch die aufs wesentlichste reduzierten „In Hell“ und „Double Or Quits“, eine der Saufhymnen des Albums, bleiben ganz gut im Ohr.
Mich beschleicht etwas das Gefühl, dass VIKING SKULL noch viel mehr können als sie auf „Doom, Gloom, Heratache & Whiskey“ zeigen, denn die Art und Weise wie sie ihren räudigen Hardrock vortragen ist wirklich symphatisch. Aber die Lücken im Songwriting kann das selbstverständlich auch nicht schließen. (Maik)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:20 min
Label: Powerage Records
Veröffentlichungstermin: 28.11.2008
