Gary John Barden - Love & War

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Der Name GARY JOHN BARDEN dürfte jedem Hardrockfan ein Begriff sein, ist der Mann doch seit fast 30 Jahren eine der Gesangskoryphäen der Szene. Seinen grossen Durchbruch hatte er Anfang der 80er als originärer Shouter der MICHAEL SCHENKER GROUP. Anschließend zog er mit den STORMTROOPERs durch die Lande, bevor es in den 90ern stiller um ihn wurde. Schuld daran waren nicht zuletzt einige persönliche Probleme mit denen er zu kämpfen hatte. Einige der wenigen Glanztaten aus dieser Zeit war die von ihm eingesungene PRAYING MANTIS - Scheibe "To the Power of  Ten". Seit 2000 arbeitet er mit der deutschen Hardrocklegende Michael Voss (u.a. CASANOVA) zusammen. Nach ihrem Projekt SILVER firmierte BARDEN fortan unter seinem eigenen Namen. War das Debüt noch eine Resteverwertung früherer Songs, so befanden sich auf "Agony and Xtasy" vor zwei Jahren ausschließlich Songs, die er mit Voss zusammen schrieb. Dies findet nun auf "Love&War" eine Fortsetzung.

Und wie nicht anders zu erwarten liefert der Brite lupenreinen, traditionellen Hardrock ab, der durchaus dem seiner früheren Arbeitgeber ähnelt. So finden sich neben krachenden Riffs, knalligen Arrangements auch die eine oder andere atmosphärische Passage wieder.
Zu Beginn geht es mit "Creatures of the Night" vergleichsweise aggressiv zu Werke, im Refrain ertönen starke mehrstimmige Chöre. Die Rhythmusarbeit in der Strophe treibt wie bei allen Songs ordentlich nach vorn. Auch das folgende "Unchain me", das ruhiger beginnt und sich in der Bridge steigert, kann mit einem hymnischen Chorus überzeugen. Dies ziert nahezu jedes Lied, darauf scheinen die beiden Hauptsongschreiber auch sehr viel Wert zu legen.

Ein paar düstere Töne schleichen sich ebenfalls ein, ohne dass sich die Zielgruppe Sorgen machen muss. Stücke wie "Deja Vu" oder "Last Samurai" agieren nur in der entsprechenden Stimmung, auf die musikalische Richtung hat das keine Auswirkung. Letzt genannter Titel weiß sogar, ähnlich wie auch "Dragon´s Fire" mit einigen fernöstlichen Motiven Klangtupfer zu setzen.
Besonders die leicht sphärischeren Nummern wie das entfernt an PRETTY MAIDS erinnernde  "You" oder das kraftvolle "Voices in the Rain" wissen am ehesten zu überzeugen. Gegen Ende drückt das rockige "Burn on the Flame" noch einmal gehörig auf´s Pedal um die Scheibe dann mit dem balladesken Titelsong, dessen Schwermut bisweilen etwas an GARY MOORE erinnert ausklingen zu lassen.

Die ganzen Songs sind trotz der stilistischen Dichte doch abwechslungsreich komponiert. Voss und BARDEN wissen, wie sie ihre Fans zufrieden stellen. Leider können nicht alle Titel die gleiche Qualität aufweisen, der ein oder andere fällt in meinen Augen schon ein bisschen ab, aber das kommt auch auf den Zuhörer an. Zugänglich sind sie alle, da sie mit um die vier Minuten gehalten auch sehr kurz sind. Man kommt ohne Umschweife auf den Punkt, keine ewigen Intros, keine allzu ausladenden Solos.
Doch auch in der Beziehung kann Voss Akzente setzen, mehr noch als mit seiner Produktion. Diese ist zwar recht transparent und druckvoll, jedoch auch sehr trocken und ein wenig altbacken. Auch das Schlagzeug könnte ein wenig mehr rausgemischt sein.
BARDEN singt hingegen wie in seinen besten Zeiten mit seinem unvergleichlichen rauen Timbre. Rockige Parts meistert er genauso wie schön getragene Abschnitte. Ab und an bekommt er in den Refrains Unterstützung von seinen Mitmusikern, was diese noch voller klingen lässt.

Alles in allem ein Album, welches die Zielgruppe bestens bedienen wird, obgleich es keine neuen Antworten zu dem Thema liefern kann. Doch das ist bei dem geneigten Hörer auch nicht gewünscht. Der freut sich eher darüber wieder überzeugende Kost von dem alten Haudegen zu hören. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 7,0 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:05 min
Label: Escape Music
Veröffentlichungstermin: 22.10.2007

 

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