soilwork deathresonanceGerade mal ein Jahr nach dem letzten Output „The Ride Majestic“ erscheint nun schon wieder ein Album von SOILWORK. Allerdings ist das jetzt gar kein „richtiges“ Album, ja noch nicht einmal eine Best-Of. Denn dieses Album besteht aus einer Sammlung von Songs, die bisher nicht bzw. nur kaum auf dem europäischen Markt zu bekommen waren.

Das liegt daran, dass die Japaner und wohl auch andere Asiaten) aus unerfindlichen Gründen total geil auf Bonussongs sind und dort erscheinende Platten dann immer mit irgendwelchen zusätzlichen Songs aufgefüllt werden. Dass die nicht immer unbedingt die gleich Qualität wie der Rest der Platte haben, dürfte zumindest nicht abwegig sein.

Ein kleines Bonbon (und wohl Kaufanreiz) haben die Schweden ihren Fans aber trotzdem eingepackt. Mit „Helsinki“ und dem Titelsong „Death Resonance“ gibt es auch noch zwei neue Songs. „Helsinki“ beginnt leicht vertrackt, ist aber schon nach wenigen Takten als SOILWORK zu identifizieren. Ein schöner, schneller, brutaler Song, bei dem vor allem die Instrumentalfraktion heraussticht. „Death Resonance“ ist ein Stück, wie es typischer für SOILWORK nicht sein könnte. Hier sind so ziemlich alle Trademarks der Band enthalten, darunter schöne Wechsel zwischen Cleangesang und Growls.

Allein: Die Stücke bleiben nicht im Ohr. Ich weiß auch nicht. SOILWORK waren mal eine meiner Lieblingsbands, aber in den letzten Jahren kann ich mit der Truppe nicht mehr viel anfangen. Ja, ich habe das letzte Album über den grünen Klee gelobt. Aber ich könnte heute nicht einen Song benennen, der auf diesem Album steht. Aus den Augen, aus dem Sinn. Es hat schlicht keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Und das gilt auch für diese beiden Songs. Nett. Schön anzuhören. Machen Spaß. Aber schon 5 Minuten nach dem Hören hat man sie wieder vergessen.

Der Rest des Albums besteht dann aus den schon genannten Bonussongs für den japanischen Markt. Einige davon wurden für „Death Resonance“ neu abgemischt, aber insbesondere die Songs der nur in Asien erschienenen EP „Beyond The Infinite“ wurden so übernommen wie sie auf dieser EP standen. Was grundsätzlich kein Problem ist, immerhin ist die EP erst zwei Jahre alt. Und auf eben dieser findet sich dann doch eine Perle. „My Nerves, Your Everyday Tool“ klingt angenehm nach alten SOILWORK, geht sofort ins Ohr und macht richtig Spaß. Da können die beiden neuen Songs nicht mithalten. Hiervon hätte ich gerne mehr!

Auch „These Absent Eyes“, das schon vielversprechend beginnt, kann überzeugen. „Resisting The Current“ hat einen astreinen Ohrwurmrefrain, ist ansonsten dann aber doch eher unspektakulär (was nicht mit schlecht gleichzusetzen ist). In diese Kategorie fällt leider auch „When Sound Collides“. Nach coolem Beginn wird der Song dann doch eher mittelmäßig und es bleibt einfach nichts hängen. „Forever Lost In Vain“ beginnt ähnlich unspektakulär, wird in seinem Verlauf aber brutaler und besser und ist am Ende doch ein ziemlich guter Song geworden.

Und auch ausschließlich diese Songs der „Beyond The Infinite“ stellen für mich eine Kaufempfehlung dar. Diese Songs machen nämlich wirklich Spaß, auch wenn sie nicht das Beste sind, was SOILWORK bisher produziert haben. Die beiden neuen Songs können mich nicht überzeugen und die restlichen ehemaligen Bonussongs sind Schmankerl für die Fans. Als absoluter Fan will man sowas natürlich haben und dann kann man hier auch bedenkenlos zugreifen. Aber wirklich brauchen wird diese Bonussongs wohl niemand. Schöner wäre es aber irgendwie gewesen, wenn man einfach die „Beyond The Infinite“-EP auch bei uns veröffentlicht hätte (was wahrscheinlich aus irgendwelchen vertragsrechtlichen Gründen nicht geht).  (Anne)

 


Bewertung:

Anne6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 60:34 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 19.08.2016

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