Interview mit Funny Man (Dylan Alvarez) (Hollywood Undead)

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interview Hollywood UndeadEs sind nicht die EAGLES, die mit einem Reissue zurückkehren. Ganz im Gegenteil, die Crossover-Musiker von HOLLYWOOD UNDEAD kehren mit ihrer aktuellen Platte zu ihren Wurzeln zurück. Dabei fahren sie nicht nur wilde Zeiten auf, sondern thematisieren unter anderem auch die Missstände, die in ihrem amerikanischen Heimatort herrschen. Dylan Alvarez, besser bekannt als Funny Man, trifft als Rapper des Quintetts auf und berichtet dem Neckbreaker-Magazin, was sich genau hinter dem Album versteckt. Denn nach den Veröffentlichungen der vergangenen zwei Alben und der großen Ankündigung eine neue „Ära“ zu starten, bleibt die Frage im Raum, inwiefern sie nun auf der aktuellen Platte „Hotel Kalifornia“ zu hören ist und inwieweit sie noch als Party-Band definiert werden kann.


Sarah-Jane: Mit euren letzten beiden Alben habt ihr eine "neue Ära" angekündigt. Inwiefern drückt sich die neue Ära auf diesem Album aus?

Funny Man: Die neue Ära für das neue Album? Die neue Ära ist einfach die Wiederbelebung einer alten Ära. Wir kehren zu den Wurzeln dessen zurück, womit wir am Anfang von Hollywood Undead begonnen haben. Als wir zusammen ins Studio gingen, wollten wir etwas Old-School-Scheiß zurückbringen und ihn mit dem Neuen verbinden. Also eine neue Ära beginnen... aber mit einer alten Ära.

 

Sarah-Jane: In vergangenen Interviews hat Johnny 3 Tears mir erzählt, dass ihr bereits während der letzten beiden Alben an neuer Musik gearbeitet habt. Wie sah euer Schreibprozess aus?

Funny Man: Nun, was beim Schreiben dieses Albums anders war, war, dass wir einfach zusammenkamen. Wir sind alle zusammen gekommen und haben beschlossen, unsere Egos und den ganzen Scheiß fallen zu lassen und uns einfach gegenseitig zuzuhören. Nicht nur auf unser Herz, sondern auch auf unser Bauchgefühl und alles, was aus unserem Mund kam. Und dann haben wir Hotel Kalifornia entstehen lassen, und das muss eines der besten Alben sein, die wir je geschrieben haben. Und es fühlt sich gut an.

 

Sarah-Jane: In der Vergangenheit habt ihr immer wieder eure Verbundenheit zu Kalifornien zum Ausdruck gebracht - warum darf Kalifornien nun einen Platz im Albumtitel einnehmen? Vor allem mit so einer großen Eagles-Referenz.

Funny Man: Nun, wir haben uns von den Eagles inspirieren lassen, unser Album ˈHotel Kaliforniaˈ zu nennen. Wir haben das C durch ein K ersetzt, um das Chaos zu repräsentieren, das in unserer Heimatstadt Los Angeles, Kalifornien, herrscht. Es beeinflusst uns in der Art und Weise, wie wir uns in der Musik ausdrücken können - denn das war schon immer unser Ventil, um unserer Heimatstadt zu huldigen. Die Liebe und den Respekt zu zeigen, den wir für sie empfinden und die Dinge, die wir an ihr vermissen. Kalifornien ist unsere Heimat und wir werden immer über unsere Heimatstadt schreiben. Hier sind all unsere Hoffnungen und Träume entstanden und alles, in das wir uns von unserer Kindheit bis heute gestürzt haben. Hört euch das Album an und ihr werdet sehen, was los ist!


Sarah-Jane: Ihr habt mit drei verschiedenen Produzenten gearbeitet. Wie sieht so ein Arbeitsprozess aus? Welche Herausforderungen gibt es für euch fünf?

Funny Man: Wir haben immer mit externen Leuten gearbeitet, und es ist immer gut, andere Meinungen zu haben. Vor allem von Leuten, die schon viel Erfahrung haben und mit Bands gearbeitet haben, die einen inspirieren. Wir wollen herausfinden, ob wir das mit dem Produzenten machen können, der uns inspiriert hat, oder mit etwas, das wir mögen oder an dem wir Interesse haben. Wir schreiben unseren eigenen Scheiß und wir produzieren unsere eigene Musik. Aber es ist nie etwas falsch daran, mit einem anderen Produzenten zu arbeiten, um entweder den Song, den wir kreiert haben, aufzupeppen. Oder wir fangen einfach von vorne an und sehen, was dabei herauskommt und mischen beides. So kommen wir zu so verdammt tollen Tracks. Wir sind einfach sehr offen und nicht engstirnig. Ich denke, dass es eine großartige Sache ist, wenn externe Produzenten mit deiner Musik arbeiten!

 

Sarah-Jane: Jetzt ist Punkrock wieder im Trend. Was hat euch dazu bewogen, einige dieser markanten Elemente für "Hourglass" zu verwenden? Mit "Ruin My Life" - was waren die Beweggründe, zu euren Wurzeln zurückzukehren?

Funny Man: Punk ist nicht tot, ich glaube nicht, dass er tot ist. Du denkst vielleicht, dass er tot ist oder ein Comeback feiert, aber ich glaube nicht, dass Musik jemals wirklich ein Comeback hat - sie ist einfach immer da. Für uns gehört ein Punk-Rock-Song zu unseren Wurzeln. Wir schreiben einfach das, was sich richtig anfühlt, und dann ziehen wir es durch. Wir haben es mit Drew Fulk gemacht, und er ist ein AMAING-Produzent - ein sehr talentierter Cowboy. Wenn es dann zu etwas wie "Ruin My Life" kommt, nachdem wir einen Song wie "Hourglass" geschrieben haben, dann sind wir einfach Hollywood Undead. Man steckt Charlie Scene und Funny Man alleine in ein Studio und das kommt dabei heraus.

 

Sarah-Jane: Ihr seid derzeit auf Tour - konntet ihr euch schon näher mit den neuen Songs beschäftigen?

Funny Man: Mit dem neuen Material, das wir spielen und sehen, wie es wächst, scheint es sehr gut anzukommen. Wenn ich sehe, dass die Leute da draußen die Songs kennen, die sehr frisch und neu sind, wie "City of The Dead" und "Chaos". Ich meine, "Chaos" haben wir schon im März gespielt, und als wir es herausbrachten, sah man einen großen Unterschied zwischen damals und heute. Man sieht, wie viel Wachstum gerade passiert ist. Und da "City of The Dead" so frisch und neu ist und hier im Radio gespielt wird, sieht man es einfach und es ist cool und es fühlt sich gut an, eine Verbindung zu spüren. Man hat das Gefühl, dass man seinen Job macht und dabei Erfolg hat. Ja, man gewinnt einfach überall, Baby - wir schaffen das!!


Sarah-Jane: Wo würdest du gerne einen eurer neuen Songs oder das Album hören - bei einem Videospiel, im Flugzeug, im Club usw.?

Funny Man: Ich würde gerne einen Baseballspieler beziehungsweise irgendeinen MLB-Scheiß sehen. Ein Kerl, der in die große Menge geht, in das Stadion, und du hörst Hollywood Undead, wie sie ihn anfeuern, wenn er zum Schlagmal kommt! Los Dodgers!

 

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