Ich glaube nicht, dass die Redaktion schon jemals so lange brauchte, um sich darüber zu einigen, wer bei einer Mehrfachwertung das Schreiben übernimmt. Um ehrlich zu sein, hatte auch ich lange gehofft, dass dieser Kelch doch bitte auch an mir vorüber gehen möge. Doch man kann nicht alles haben. Der Umstand, dass auch über 4 Wochen nach der Veröffentlichung niemand bereit war, das Album zu besprechen, spricht nicht gerade für seine Qualität. Aber dazu später.
Obwohl sie bereits 1978 unter dem Namen LIPS gegründet wurden, flogen ANVIL lange unter dem Radar. Dies sollte sich erst mit dem 2009 veröffentlichten Dokumentarfilm „Anvil!-Die Geschichte einer Freundschaft“ ändern, welcher die Band wieder etwas mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Mittlerweile ist auch dieser kurzfristige Popularitätsschub wieder Geschichte und mit „Legal At Last“ steht das achtzehnte Studioalbum der Kanadier in den Läden.
Darum darf der Titel auch durchaus als zweideutig verstanden werden. Zum einem als kleiner Scherz, da es laut den Musikern jetzt endlich legal ist ANVIL zu hören. Was bei einer Gruppe, die so lange dabei ist, zwar keinen Sinn macht, aber sei es drum. Doch noch etwas ist seit dem 18.10.2018 in Kanada legal. Und zwar der Besitz und Konsum von Cannabis. Auch darauf spielen die bekennenden Kiffer ANVIL sowohl mit dem absolut grauenhaften Cover als auch mit dem Albumtitel an.
Allerdings müssen die Haschischschwaden bei den Aufnahmen zu „Legal At Last“ wirklich gigantisch gewesen sein. Anders kann man sich das hundsmiserable Ergebnis nämlich nicht erklären. Kudlow, Reinert und Robertson hätten wohl besser die Bong etwas weniger kreisen lassen und sich mehr auf das Schreiben guter Songs konzentriert. Dann wäre auch mehr dabei heraus gekommen als das halbwegs annehmbare „Food For The Vultures“. (Matthias)
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:54 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 14.02.2020
Bewertung: