To-Mera - Transcendental

To-Mera - Transcendental Progressive Metal mit Frauengesang? Na das wurde aber auch mal endlich Zeit. Was einen musikalisch grob erwartet, zeigt sich bereits, wenn man einen Blick auf den musikalischen Hintergrund einiger Bandmitglieder wirft: Sängerin Julie Kiss von der ungarischen Prog-Band Withour Face, Bassist Lee Barrett von Extreme Noise Terror und zwei Absolventen des Trinity College of Music in London, in Jazz-Gitarre und klassischem Piano...schwere Geschütze, die sich direkt im Sound von TO-MERA niederschlagen, die nun mit "Transcendental" ihr erstes Album veröffentlichen. TO-MERA ziehen hier alle Register, angefangen von kraftvoll treibenden Prog-Riffs und symphonischen Ohrwürmern ("Blood") bis hin zu einem Wechsel aus aggressiven High-Speed-Parts und ruhig besinnlichen Akustik-Passagen ("Phantoms") ist schon mal alles dabei. Dazwischen gibt es immer wieder atonale bis jazzige Einwürfe ("Obscure Oblivion") oder moderne keyboard-lastige Passagen ("Parfum"). Hin und wieder lassen es sich die Musiker natürlich auch nicht nehmen, mal eben ihr technisches Können an Gitarre und Keyboardunter Beweis zu stellen, allerdings ohne dabei in sinnlose Selbstbeweihräucherung auszuufern. Glanzstück des Albums ist das wechselhafte "Born Of Ashes", das mit soundtrackartigen Bombastpassagen, tierisch coolen Gitarre/Cembalo-Läufen im Symphony X-Stil und aggressiven Gitarren-Riffs daherkommt.

Recht schwere Kost also, die es verdient, dass man mit mehr als nur einem Ohr hinhört. Kritik würde ich an der Stimme von Sängerin Julie Kiss äußern, die stellenweise ein wenig zu lasch rüberkommt, aber das ist wohl auch eher Geschmackssache. Fakt ist, dass sich TO-MERA mit diesem Album in die Oberliga der Prog-Bands spielen können und hoffentlich auch die Chancen bekommen, sich breiteren Massen zu präsentieren. Verdient haben Sie es auf jeden Fall. Sehr erfischend das Ganze! (Mika)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 52:39 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 15.09.2006