Narziss - Solang das Herz schlägt

Narziss - Solang das Herz schlägt Metalcore mit deutschen Texten, recht außergewöhnlich in der Masse der Metalcore-Bands, so kommt es wohl auch nicht von ungefähr, dass sich NARZISS bereits im Underground mit ihren bisherigen Veröffentlichungen über ihr eigenes Label Circulation Records und einer Menge Touraktivitäten einen Namen erspielen konnten. Mit dem neuen Album "Solang das Herz schlägt" über Alveran Records möchte der deutsche Fünfer nun einen Schritt weiter gehen... ...und die Grundlagen dazu sind zweifellos gelegt. Auf "Solang das Herz schlägt" bieten NARZISS eine überraschend abwechslungsreiche Mischung aus Hardcore, nem Schuss Emo, zwei Prisen groovigen Metals und Herz. So blumig das klingen mag, so nah kommt es der Sache. "Solang das Herz schlägt" bietet im Gegensatz zu anderen auf Aggressivität ausgelegte Releases vergleichbarer Bands bei aller Härte eine Menge Gefühl. Sicher dominieren die eher flotten Riffs mit hysterischem Kreischgesang (der zum Glück nicht so nach vorne gemischt wurde, dass er nervt!), doch wechselt sich das immer wieder mit ohrwurmartigen cleanen Vocals ab, die die Songs in sich abrunden.
Dazu gibt es noch druckvolle und ansprechende Gitarrenarbeit, die gerade im zweistimmigen Bereich ein wenig schwedisch anmutet, aber das verwundert ja jetzt wohl niemanden, oder?
So gehen Songs wie "Morgen nicht geboren", "Meine kleine Seele", "Erlösung" oder auch das groovige "Der Puppenspieler" prima ins Ohr. Unterbrochen wird der rote Faden der Songs von "Laxamentum", einer ausgesprochen schönen Instrumental-Einlage mit Klavier, Streichern und Akustik-Gitarren und "Der Puppenspieler Classic Fade", einer kurzen balladesken Wiederaufnahme des vorhergehenden Originalsongs mit Klavierbegleitung, bevor sich die Platte danach leider schon nach etwa 30 Minuten wieder gewohnt heftiger dem Ende zuneigt.

Überraschend starke und innovative Scheibe, produziert von Tue Madsen, der schon bei Größen wie Kataklysm, Cataract oder The Haunted die Regler bedient hat. Für Freunde von Atreyu, Heaven Shall Burn oder As I Lay Dying auf jeden Fall empfehlenswert, aber auch für andere, die gerne mal eine erfrischende Ausnahme im Metalcore-Sumpf erleben möchten...(Mika)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 32:45 min
Label: Alveran Records / SPV
Veröffentlichungsdatum: 25.08.2006