Aeglos - I

Aeglos I160pxWenn man sich, so wie ich in den zahlreichen Untergrund-Gruppen bei Facebook aufhält, stolpert man zwangsläufig über interessante Postings zwischen dem übrigen Mist, der da so gepostet wird. Genauso bin ich auch über Patrick Schneckenburger und sein Projekt AEGLOS gestolpert.
Die schon im Jahr 2010 als Ein-Mann-Projekt gestartete Band, diente Anfangs nur dazu kreativen Überschuss zu kanalisieren, da Patrick als Gitarrist gerade in keiner weiteren Band war. Durch sein Projekt lernte er den Schlagzeuger Christian Kornmeier kennen, der ihn für seine Band THE AMPLIFIER STRIKES BACK als Gitarrist rekrutierte. Um 2012 herum fing er auch mit dem Singen an, denn der Sänger von TASB stieg aus und so trainierte er weiter seine zweite Leidenschaft als Sänger.

Irgendwann Anfang 2014 wurde er mutig und postete einen Demosong in einer dieser Metal-Undergound-Gruppen und erwischte mich in einem wachen Moment. Ich hörte mir den Song komplett an und hinterließ einen launigen Kommentar in der Art von:" Der Gesang klingt wie vom Blatt abgelesen, sonst interessant!" Dann passierte erstmal nichts. Ich hatte es schon vergessen, als mir Patrick schrieb und sich für meinen Kommentar auch noch bedankte! Er nahm diesen zum Anlass nochmal eine Schippe draufzulegen und präsentierte mir dann das Ergebnis in Form eines kompletten Albums.
Was man dann zu hören bekommt ist ein Album mit Songs die reif sind, der Welt präsentiert zu werden. Der Sound ist roh, aber einwandfrei und für Metal genau richtig. Fehler im Mastering seien jetzt mal dahingestellt. Mich interessieren in erster Linie die Songs.
Das Album startet mit "Refuge", ein starker Song mit tollen Hooks. Der Gesang ist teils klar, teils ruppig gegrowled. Ein deutlicher Fortschritt zu den Material welches ich in Erinnerung hatte.
Hier wird auch mit zweistimmigem Gesang gespielt, was mir sehr gut gefällt. Auch "Apokalypso" weiß zu gefallen. AEGLOS wagt sich auch an komplizierteres Material heran, wie im Lied "Never Bring Me Down", welches eine tollen Drive hat. Hier wird nur die fehlende Gesangsausbildung von Patrick deutlich, denn es wirkt schon etwas unsicher und gequält. Dennoch hat der Song Potential und macht insgesamt Spass.
Dann folgen zwei Songs die durch - ähm - Black Metal-Gekreische unterstützt werden. Die Riffideen in den Songs selbst sind jedoch besser als das. "Long Way" gefällt auf ganzer Linie und läd zum Mitsingen und Herumtanzen ein. Ich bin mal gespannt wie das Live rüberkommt. Bei "Balrog" dachte ich zuerst, es wäre ein BOLT THROWER-Song, denn er schlägt in die gleiche, alles zermalmende, Kerbe.
Patrick hat natürlich nicht alles alleine gemacht, sondern wurde von lieben Freunden unterstützt. Zumindest Drummer Christian Kornmeier wird auch ganz offiziell erwähnt.
Ich hoffe sehr das AEGLOS weitere Unterstützer aufgespießt bekommt, denn die Lieder des Herrn Schneckenburger aus dem Badischen haben alle Potential. Sei es die Gitarrenarbeit mit den tollen Riffs, der mehrstimmige Gesang und die tolle raue Stimme mit dem gewissen Wiedererkennungswert. Mir wäre es lieber es gäbe ein paar Stilmixturen weniger, dafür mehr ausgereiften Gesang. Immerhin hört sich dieser nicht mehr an, als wäre er vom Blatt abgelesen. Ich könnte den ein oder anderen Song mittlerweile mitsingen und in meinem Kopf treiben diese schon jetzt als Ohrwürmer ihr Unwesen. (Andreas)

www.facebook.com/AeglosMetal

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 46:28 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 20.05.2014

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