Ein neuer Ansturm steht in den Startlöchern. ONSLAUGHT aus Großbritannien haben ihr mittlerweile schon drittes Album nach der Reunion am Start und ist in der Gesamtdiskographie Nummer sechs, wie der Albumtitel wohl verraten kann. Die Briten scheinen es also ernst zu meinen und bleiben nicht auf der faulen Haut liegen, denn auch eine renommierte Band kann sich das heutzutage keinesfalls mehr erlauben. Ob die Qualität dabei auf der Strecke bleibt, gilt es bei „VI" herauszufinden, aber ich bin bestimmt nicht alleine mit meiner Meinung, dass man sich da bei ONSLAUGHT keine Gedanken machen muss.
Und genauso ist es auch. ONSLAUGHT sind eine ernstzunehmende Combo, nicht erst nach der Reunion, obwohl die Alben wesentlich ausgereifter und ernster schienen als noch in der Anfangsphase ihres Schaffens.
Die Songs sind allesamt hochkarätiger Thrash Metal, wie man ihn von dem Fünfer kennt. Solide, durchdacht, mit jeder Menge Wut und Hass und der weniger hasserfüllten, daher aber markanten Stimme von Sy Keeler. Wenn sich auch manche Riffstrukturen und Melodien sowie Gesangslinien stark an den Vorgänger „Sounds Of Violence" anbiedern, so kann man nicht unbedingt von Stagnation reden. Vielmehr wurden die Höhepunkte weiter verarbeitet und verfeinert. Alleine das Drumming von Mic Hourihan, der den ehemaligen Ur-Schlagzeuger Steve Grice ablöste, ist vom Feinsten und bringt direkt eine feine steife Brise in die neun Songs. Wenn auch der Sound nicht unbedingt modern und sonderlich druckvoll ist, so können Titel wie „Cruci-Fiction" oder das orientalisch angehauchte „Children Of The Sand" keine Thrashermähne auf den Schultern ruhen lassen.
ONSLAUGHT haben ihre Nische gefunden und stattlich aufgemöbelt. Sound und Songstrukturen lassen die Inseleuropäer direkt erkennen, und es werden noch bestimmt einige Alben und Liveauftritte von der Band um Nige Rockett freudig erwartet werden. Six Six Fucking Six! (Jochen)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:29 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 20.09.2013
