Da sind sie wieder. Die verwirrenden RHAPSODY. Dieses Mal haben wir RHAPSODY OF FIRE vor uns. Das ist eine der beiden Tochterbands der ursprünglichen RHAPSODY OF FIRE, die auch mal einfach nur RHAPSODY hießen. Und während ihre Schwester „LUCA TURILLI'S RHAPSODY bereits vor ziemlich genau einem Jahr ihr neues Album vorgelegt hat, gibt es von RHAPSODY OF FIRE immer noch kein neues Material. Ist vielleicht auch etwas schwerer, wenn einer der kreativen Köpfe und Hauptsongwriter plötzlich fehlt. Aber irgendwas muß man ja machen, um die Fans bei der Stange zu halten und so gibt es nun ein Live-Album.Wo genau das aufgenommen wurde, wird nicht verraten. Auch nicht, ob es sich um den Mitschnitt eines einzigen Konzertes oder um Mitschnitte von verschiedenen Konzerten handelt. Ich würde aber mal behaupten, daß es nur ein einziges Konzert ist und das wohl in der Heimat Italien stattfand. Zumindest klingen die Ansagen für mich Italienisch (ich will mich da jetzt aber auch nicht festlegen, denn Fabio Liones Englisch verstehe ich auch nicht – evil italian accent from hell).
Wie auch immer. Über Sinn und Unsinn von Live-Alben streitet man ja gerne mal und auch RHAPSODY OF FIRE haben ja bereits einmal ein Live-Album veröffentlicht. Das liegt aber auch schon 7 Jahre zurück und daneben hat es die Band geschafft, außer den unvermeidlichen Klassikern wie „Unholy Warcry“, „Dawn Of Victory“ und „Emerald Sword“ kaum einen Song dabei zu haben, der schon einmal in einer Live-Version veröffentlicht wurde (insgesamt sind es nur sechs Songs, die auf beiden Livealben auftauchen).
Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den neuesten Songs, alleine fünf sind es vom letzten Album (das gleichzeitig auch das letzte Album vor der Aufspaltung in zwei Bands war) „From Chaos To Eternity“. Kein Wunder, schließlich trägt die Scheibe ja auch den Namen dieses Albums. Da würde man eigentlich sogar noch mehr Songs erwarten. Stattdessen haben RHAPSDOY OF FIRE tatsächlich von jedem bisher veröffentlichten Album und sogar von der EP „The Cold Embrace Of Fear“ jeweils mindestens einen Song in die Setlist aufgenommen, so daß man das Album auch schön benutzen kann, um einen Überblick über das Schaffen der Band zu bekommen.
Und das funktioniert wirklich. Zwar wird betont, daß auf „Live – From Chaos To Eternity“ nichts nachbearbeitet wurde, um das Live-Feeling besser rüberzubringen, aber der Sound ist trotzdem sehr gut. Andererseits arbeitet die Band live natürlich mit sehr vielen Samples, was dann viele Probleme von vorneherein aus dem Weg räumt. Natürlich klingt alles nicht so sauber wie auf den ursprünglichen Alben, aber das soll es ja auch gar nicht. Allzuviel hört man von den Fans jedoch nicht, außer eben zwischen den einzelnen Songs.
Ob man dieses Album (bzw. Doppelalbum, es sind ja zwei CDs mit insgesamt 24 Songs) also haben muß, muß jeder für sich entscheiden. Ich persönlich bin kein großer Fan von Live-Alben, das gebe ich zu. Aber „Live – From Chaos To Eternity“ macht auf jeden Fall Spaß beim Hören und kann fast (aber nur fast) auch als Best Of durchgehen. Und was man auch hören kann: Die Begeisterung der Fans für die Band. Außerdem weckt die Scheibe dann doch den Wunsch in mir, RHAPSODY (egal welche) endlich mal wieder live zu sehen. Hoffentlich ist uns das Schicksal auf der nächsten Tour endlich einmal hold. (Anne)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 24
Spielzeit: 106:28 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 03.05.2013
