The Resistance - Scars

theresistance_scarsSchon im Januar erschien mit der EP „Rise From Treason“ das erste Lebenszeichen von THE RESISTANCE. Eigentlich sollte das erste Album, „Scars“, dann im April erscheinen, jetzt ist es doch einen Monat später geworden. Die meisten werden sich jetzt wohl fragen, wer diese THE RESISTANCE denn eigentlich sind. Nun, das wollen sie gar nicht so gerne verraten, da sie kein Namedropping betreiben wollen. Die Plattenfirma macht's natürlich trotzdem. Und wir machen es ihnen nach. Also nochmal zum Mitschreiben: Der Vierer besteht aus Jesper Strömblad, Glenn Ljungström (beide Ex-IN FLAMES), Marco Aro (Ex-THE HAUNTED, FACEDOWN) und Chris Barkensjö (ex-KAAMOS, ex-GRAVE).

Die Namen hat man also alle schon mehr als einmal gehört. Und man erwartet dann doch irgendwie den IN FLAMES-Sound. Doch damit liegt man ziemlich daneben. Denn „Scars“ - soviel sei schon mal verraten – klingt noch weniger nach den Göteborgern als „Rise From Treason“. Und schon dort war der typische Gitarrensound nicht so deutlich zu hören, wie man das erwartet hätte.

Vergleiche mit IN FLAMES werden wohl zwangsläufig gezogen wenn 50 % der Band aus ehemaligen Mitgliedern gebildet wird. Vielleicht ist es daher eine Art von Trotzreaktion, daß die Musik so anders ist. Vielleicht ist es aber auch einfach die Musik, die den Herren Schweden am meisten Laune macht.

Angekündigt wird der Spaß ja mit Old School Swedish Death Metal. Zumindest sollen das die Wurzeln sein. Meinetwegen. Beziehungsweise, natürlich, das weiß man doch. Wie Death Metal klingt das hier für mich aber nicht. Ich würde die Mucke des Vierers eher in die Hardcore-Ecke schieben. Ich meine, natürlich kann man hier schon heraushören, daß hier der ehemalige Hauptsongwriter von IN FLAMES die Gitarre bedient. Aber erstens hat der ja schon seinerzeit mit HAMMERFALL bewiesen, daß er auch Musik schreiben kann, die gar nicht nach IN FLAMES klingt und zweitens klingt „Scars“ wirklich nicht sehr nach Jesper Strömblads alter Band.

„Scars“ ist ein Klumpen Hass, der dem Hörer ohne Umschweifen vor die Füße gerotzt wird.  Auf Melodien wird hier größtenteils geschissen, stattdessen wird hier Song für Song runtergeknüppelt. Das ist herrlich aggressiv, super bangbar, auf Dauer aber auch etwas langweilig. Richtig gut ist dagegen z.B. „I Bend – You Break“, das ein wenig an SOILWORK erinnert. Bei „Imperfected“ kann man die IN FLAMES-Wurzeln dann doch nicht verleugnen – und ich kann nicht leugnen, daß mir persönlich dieser Song am besten gefällt. Das gilt eigentlich auch für „The Serpent King“. Aber eigentlich ist immer so ein einschränkendes Wort, denn die dengelnden Becken in diesem Stück gefallen mir so gar nicht.

Objektiv betrachtet ist „Scars“ aber ein gutes bis sehr gutes Album geworden (ist ja auch kein Wunder bei den beteiligten Musikern). Subjektiv ist es mir jedoch zu Hardcore-lastig und hat zu wenig Melodie (wir Mädchen brauchen ja immer unsere tägliche Dosis Melodie). Aber wer auf derartiges Geknüppel steht, soll hier bitte gerne zugreifen, er wird nicht enttäuscht werden. „Scars“ ist hart, schnell, aggressiv und kompromisslos. Und ja, ein kleines bißchen Melodie ist doch auch drin. Eigentlich schön. Eigentlich. Denn am Ende  klingen die einzelnen Songs dann doch etwas zu ähnlich und machen die Scheibe etwas langweilig. Und ich mag keine dengelnden Becken.   (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 39:36 min
Label: earMusic
Veröffentlichungstermin: 10.05.2013
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