Metal ist bestimmt nicht immer todernst zu nehmen, und so manche Zitate von Combos aus der Metalwelt liefern ganz zwangsläufig die Vorlage zu einer Persiflage, wenn auch hier und da mehr oder weniger gelungen und auf den Punkt gebracht.
J.B.O. haben sich noch nie selber ernst genommen und werden es auch nie. Auch auf der vorliegenden seit 1994 x-ten Veröffentlichung „Happy Metal Thunder" ist der Titel Programm.
Die rosanste Band des Landes liefert 2011 ein Best-Of-Album ab mit englischsprachigen Versionen ihrer schönsten Verhackstückungen. Notwendig oder nicht, das ist hier die Frage.
Wie schon erwähnt gibt es diese Parodien auf die extreme, harte und total ernste Musik des Schwermetalls in unterhaltsamen und auch sehr seelenlosen Versionen. Und J.B.O.war für mich schon immer letzteres gewesen. Man hört einen Song oder sogar nur den Songtitel und kann sich den Rest schon direkt denken. So auch beim aktuellen Output. Teils scherzhaft, teils angeblich optimiert, teils extrem überzogen, aber Hauptsache immer albern! Zugegeben leistet das Orchester auch gleichzeitig einen Tribut an die wichtigsten und vorrangigen Vertreter des harten Genres, aber leider ohne die notwendige überzeugende Ernsthaftigkeite in ihren Interpretationen. Da sind mir themenbzezogene Verwurstungen im Stile von EXCREMENTORY GRINDFUCKERS eindeutig lieber, wenn auch diese nicht gerade eine großartige Vielfalt bieten.
Die Bestenliste 2011 enthält unter anderem Parodien auf SEPULTURA, METALLICA und MOTÖRHEAD (dieses Mal romantisch und verschmust), aber auch SLAYER werden bedacht mit einer Parallele zu den WEATHER GIRLS („It's Raining Blood"), On-Hit-Wonder von MANU CHAO („Bongo Bong") werden textlich umgestaltet, und Anti-Helden des Heavy Metal wie BACKSTREET BOYS oder auch BRITNEY SPEARS kommen hierbei nicht zu kurz.
Nein, man braucht es bestimmt nicht, dieses Album. Aber das soll und wird keine Kaufentscheidung beeinflussen. Ich sehe nach wie vor davon ab. Neben aller Huldigung ist mir das teils schon pubertäre Gebaren immer noch zu albern. Gott sei Dank bleibt mir und euch eine Bewertung dieses Mal erspart. A propos: Gotteslästerung oder nicht, das ist hier die abschließende Frage. (Jochen)
Bewertung: - / -
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 58:33 min
Label: Megapress/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 07.10.2011