Everblame - Frantic

Everblame - FranticLaut eigener Aussage sind EVERBLAME einfache Jungs. Und einfache Jungs spielen einfache Musik, alternative Musik, alternative Rockmusik um genauer zu sein. Gegründet 2005, blicken die drei Ludwigshafener Jungs bereits auf ein Album „Sina“ und eine EP „Flowers“ zurück und da die neueste Arbeit „Frantic“ inzwischen auch schon seit ein paar Wochen erhältlich ist, sind es eigentlich sogar zwei komplette Studioalben und eine EP. Nicht schlecht, Herr Specht!

Nicht schlecht ist auch das, was meinen Ohren aus der Anlage entgegentönt, nachdem ich „Frantic“ entschlossen in die Öffnung gelegt habe. EVERBLAME gehören auf jeden Fall zu den besseren deutschen Vertretern der neuen Grunge vs. Alternative vs. Indie vs. Rock Welle und sollten in naher Zukunft noch von sich reden machen. Bereits die Trio-Besetzung spricht dafür, dass EVERBLAME instrumental überschaubar zu Werke gehen, und genau das tun sie auch. Eine Gitarre, ein Bass, ein Schlagzeug und dazu der packende Gesang von Raphael Isenhuth, mehr braucht es nicht, um mit seinem amtlich produzierten zweiten Album auf sich aufmerksam machen zu können.  

„Frantic“ ist kompakt komponiert und arrangiert und macht 40 Minuten lang gute Laune im Spätsommer, und das Beste ist, die Scheibe „rockt“. Wer auf INCUBUS, SOUNDGARDEN und Co. steht, der sollte „Frantic“ obgleich der Kritik, die jetzt noch kommt, einem intensiven Test unterziehen.
Nimmt man statt der gesamten Platten nämlich die einzelnen Songs genauer unter die Lupe, dann bin ich nicht mehr ganz so gut drauf. Dass sich EVERBLAME konsequent auf das Wesentliche konzentrieren, ist vermutlich noch das geringere Problem, gravierender ist, dass sich die zwölf Songs so sehr ähneln, dass es schwer fällt Unterschiede auszumachen oder sich Songtitel zu merken. Und wir reden hier nicht von komplexen 25-minütigen Prog-Marathonläufen, sondern von Nummern, die meist gerade so die 3 Minuten Marke passieren. Nach drei Umläufen sollte man die doch eigentlich im Schädel haben!? Aber nur wenige der 12 Songs verfügen über einen Moment, bei dem es klick macht, „Psycho“, „Aerogear“ oder „Anger Please“ sind an vorderster Stelle die löblichen Ausnahmen. Beim Rest fehlt das Besondere, das Alleinstellungsmerkmal der Kapelle, so dass bei uns schlussendlich auch 3 Punkte zur Maximalwertung fehlen. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 42:00 min
Label: I Sold My Soul Records/Edel
Veröffentlichungstermin: 16.08.2011