Unherz - Herzschlag

unherz_herzschlag_coverMit "Herzschlag" bringen UNHERZ ihr bislang zweites Album auf den Markt. Geboten wird, wie schon beim Vorgänger "Unherzlich Willkommen", Rock mit deutschen Texten, die ziemlich reudig daherkommen. ALso: Bier auf und reinhören!

Stilistisch orientiert man sich an den ganz großen deutschen Bands. Während der Titeltrack „Herzschlag" noch wie ein alter ONKELZ-Song klingt, bewegt sich „Und Dunkelheit Wird Licht" auf den Pfaden der TOTEN HOSEN. Leider wird dabei nur selten deren Qualität erreicht und so dümpelt das Album irgendwie vor sich hin, ohne im Gedächtnis zu bleiben. Mit „Prall Und Kugelrund" versucht man dann noch eine lustige Note reinzubringen. Dabei bleibt man leider ziemlich flach und proletenhaft. Generell hab ich dagegen nichts, wenn es gut gemacht ist, wie zum Beispiel bei einigen Ärzte-Liedern, hier wirkt es allerdings nur aufgesetzt und ideenlos.

Einige nette Einfälle gibt es aber dann doch noch. Wie die Mundharmonika Einlage am Anfang von „Halt Die Fresse". Das verhindert allerdings nicht das „habeichschontausendmalgehört" Gefühl, dass sich nach einer Weile einstellt.

Dabei sind Lieder durchaus abwechslungsreich gestaltet. Langsamere Lieder wechseln sich mit schnellen ab, atmosphärische Intros , wie bei „Die Hölle Muss Schön Sein", dass sich als mehr schlecht, denn rechte Ballade herausstellt, mit nach vorne breschenden Riffs. Auch die Texte sind bei manchen Liedern gut gelungen. Da ist auch das größte Problem, dass ich mit UNHERZ habe. Bei einigen Liedern merkt man, wie zum Beispiel bei „Die Stimme Tief In Mir" und „Kein Paradies"; dass viel Herzblut hinein geflossen ist. Andere wirken dagegen schnell zusammengeschustert und draufgepackt. Leider überwiegen diese dann auch und so kommt „Herzschlag" insgesamt nicht über Mittelmaß hinaus.

Streitbar ist auch der Mix des Albums. Die Gitarren sind zu matschig und undifferenziert und die Bassdrum kommt ein bisschen lasch und leise daher. Hier wäre wesentlich mehr drin gewesen und ist auch einer der Schwachpunkte des Albums.

Insgesamt bleiben UNHERZ auf Mittelmäßigem Niveau hängen. Der Sound kann nicht begeistern, genau wie die Hälfte der Lieder. Dazu kommt noch eines der langweiligsten, vernachlässigbarsten Intros die ich je gehört habe. Auch fehlt UNHERZ der eigene Charakter. Mir ist zumindest nichts aufgefallen, dass ich nicht schon besser von ähnlichen Bands gehört habe.




Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:19 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 28.08.2011