R.U.S.T. - Forged In The Fire Of Metal

rust_-_forged_in_the_fire_of_metalWenn man die ersten Songs von R.U.S.T.'s Debüt Album hört, könnte man meinen hier hätten alte Hasen ein neues Album herausgebracht. Tatsächlich gibt es die Band aber erst seit 2007. Allerdings überrascht es wenig, wenn man erfährt, dass die Vorbilder Accept, Saxon und Savatage heissen. Old School Heavy Metal wird hier von Anfang bis Ende zelebriert und das Beste daran ist, dass es auf hohem Niveau rangiert.

Die erste gute Entscheidung war schon einmal mit einem richtigen Lied anzufangen und nicht mit einem eher minder interessanten Intro. Schon der erste Song „The Thunder Rolls" macht einiges her. Allein die Spiellänge von 7 Minuten und 10 Sekunden ist, zumindest für einen Opener, recht ungewöhnlich. Dass dieses Lied dann aber auch noch so gut ins Ohr geht und begeistern kann setzt dieser Entscheidung noch die Krone auf. Einen besseren Einstieg kann ich mir nicht vorstellen. Auch die nächsten Lieder atmen Heavy Metal pur. Keine großartigen Stilmixe oder unnötige technische Spielereien stören den Fluss. Natürlich könnte man hier jetzt Verweigerungen gegenüber Neuerungen kritisieren, aber wieso nicht, wenn dabei solche Knaller wie der wunderbare Opener „The Thunder Rolls" oder der nicht weniger gute Song „Lady Of The Lake" dabei herauskommen.

Rob Halford-Schreie gehören hier natürlich auch zum gutem Ton und so kreischt sich Sänger „Tasos Karonias" wie der Metal God die Seele raus. Auch wenn dabei nicht dieselbe hohe Stimmlage erreicht wird und auch nicht immer der Ton getroffen wird, verbreitet es doch gute 80er Jahre Stimmung und gehört einfach zum Sound dazu. Eigentlich mag ich solche Schreie nicht so gern, aber hier passt es einfach so wunderbar.

Generell bewegen sich restlos alle Songs auf recht hohem Niveau, Wirkliche Schwachpunkte im Songwriting sind meist nur stellenweise vorhanden, mal abgesehen vom etwas zu lang geratenen „Queen Of The Amazons". Hier mal ein etwas missglücktes Intro, wie bei „Straight To The Top" , oder auch kleinere Verspieler, die vor allem beim Bass auffallen, machen den Hörgenuss zwar nicht zunichte, bringen aber leider Abzüge in der B-Note.

Abzüge gibt es auch für den Sound und hier sind wir dann beim einzigen großen Kritikpunkt, den ich an „Forged In The Fire Of Metal" habe. Die Produktion gehört, zum Teil, zum schlimmsten, dass ich bisher gehört habe. Die Gitarren sind vollkommen drucklos, der Bass ebenfalls. Auch das Schlagzeug kann keineswegs überzeugen. Wie vorher erwähnt gesellen sich dann auch noch ein paar Timing- und Spielfehler dazu. Da kann man sich schon fragen, warum R.U.S.T. nicht in ein professionelles Studio aufgesucht haben. Das man es hier mit Heimstudio-Aufnahmen zu tun hat hört man leider sofort.

Den Liedern an sich, hätte ich gerne die „9" gegeben, allerdings kann einem der Sound den Hörgenuss schon verhageln. Wie wichtig dass einem selbst ist, muss jeder für sich aus machen. Wer sich aber am schlechten Sound nicht stört, bekommt mit „Forged In The Fire Of Metal" ein sehr gutes Heavy Metal Album, bei dem die 80er nochmal richtig abgefeiert werden und dass auf beständig gutem Niveau.(Simon)



Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 53:14 min
Label: Pitch Black Records
Veröffentlichungstermin: 05.08.2011