Seit ihrer Gründung 2002 konnte die russische Pagan Folk Metal Band ARKONA zu einer regelrechten Szenegröße heranwachsen. Unverkennbare Gitarren, eine kompromisslos gute Instrumentierung, disziplinierter Keyboardeinsatz und nicht zuletzt der einzigartige Gesang (bzw. das einzigartige Kreischen) der Sängerin zeichneten diese Band dabei schon immer aus.
„Slovo“ ist der Name der aktuellen Scheibe der Russen, und diese vermag es tatsächlich die ausgezeichneten Vorgängeralben in den Schatten zu stellen. Geboten wird ein knallhartes, ebenso eingängiges wie eigenständiges und spannendes Werk, das in jedem Fall seinen Platz im heimischen CD-Schränkchen verdient hat.
Besonders eindrucksvoll ist -wieder einmal- der unglaublich epische und vielseitige Gesang, der dem Hörer nicht nur eine Gänsehaut beschert, sondern auch ordentlich die Rübe durchpustet. Statt ihre fähigen Stimmbänder zu schonen zieht es „Masha Scream“ nämlich vor, im ein und demselben Lied sowohl arienhaft zu singen, als auch „Arch-Enemy-mäßig“ zu grölen. Dabei brilliert sie in beiden Disziplinen so gut, dass sie einem Großteil der Konkurrenz beider Sparten locker das Wasser reichen kann.
Die meisten Tracks sind sehr vielseitig, sodass man sich die CD problemlos öfters hintereinander anhören kann, ohne dass sich Langeweile breit macht. Der feinfühlige Einsatz von einer Vielzahl analoger Instrumente rundet die ganze Geschichte zudem auch noch etwas ab.
Ein weiterer Pluspunkt für „Slovo“ ist eine fürstliche Spielzeit von knapp einer Stunde, die fast ausschließlich mit Top-Tracks gefüllt wird. Keiner der 14 Songs dient nur als Lückenfüller oder als Spielzeitverlängerungsmaßnahme. Der Hörer bekommt demnach sowohl Masse als auch Klasse, weshalb das Geld hier definitiv gut angelegt ist.
Wer auf Folk Metal steht, muss sich dieses Werk zulegen. Wem sich jedoch beim bloßen Gedanken an Frauengesang in gefühlvollem Folk oder in aggressivem Black Metal der Magen umdreht ist hier definitiv falsch. (Jannick)
Bewertung: 9 / 10
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 57:30
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 26.08.2011
