Andabata - Corpse Grinding Machine

cd_corpse_frontLange, sehr lange habe ich mir überlegt, was ich bei dieser Platte schreiben soll. Die Band gibt es bereits seit 1997, und ich kann mich noch erinnern, als ich sie kurz nach ihrer Gründung in Zweibrücken live erlebt habe, als wir mit meiner damaligen Band IMPENDING DREAD dort im Erdgeschoss zusammen spielten. Carsten Lutter, Gründungsmitglied und nebenbei Basser bei der ebenso bekannten Band ENTERA, lässt nicht so einfach locker und beißt sich zurecht im Untergrund fest, wenn auch manche mitunter große Hürden zu bewältigen sind.
ANDABATA spielten, spielen und werden auch in Zukunft brutalen Death Metal spielen, so viel steht fest. Auffällig bei dieser Formation ist schon von Beginn an das Fehlen einer Gitarre, denn die Nürnberger haben stattdessen zwei Basser. Aktuell vertritt Sabine Landsberg den Rhythmus-Bass, während Carsten den Lead-Bass und die Vocals besetzt und Sassan von Papp neuerdings die Felle verdrischt.

Die Geschichte von ANDABATA ist, wie bereits erwähnt, durchzogen von Hochs und Tiefs. Gegründet im schönen Saarland nahm Carsten seine Band mit nach Nürnberg, was auch einen Besetzungswechsel zur Folge hatte. Diese stellen wohl das größte Problem der Band dar, denn diese Unbeständigkeit im Line-Up überträgt sich zwangsläufig auch auf die Musik. Dem Bass-Drums-Bass-Prinzip ist man dennoch immer treu geblieben, und wenn man "Corpse Grinding Machine" so zum ersten Mal hört, vermisst man auch weder eine noch zwei Gitarren. Dem demoartigen Grindcore-Sound des Trios steht das auch zuweilen gut zu Gesicht, denn die zwei Bässe geben ein volles Gesamtbild ab und ergänzen sich fein.

Dennoch muss ich sagen, dass nach all den Jahren und bei dem mittlerweile vierten Album immer noch schwer übersehbare Mängel feststellbar sind. Kurz: Es klingt einfach nicht rund. Punkt. Von Timing-Schwankungen bis zu verzögerten Einsetzen tut man (oder vielleicht auch nur ich) sich schwer, das Album von vorne bis hinten durchzuhören. Ich bin der festen Überzeugung, dass alle drei Musiker ihr Instrument überdurchschnittlich gut beherrschen, aber dennoch sind diese roten Stellen einfach zu markant, auch für Grind oder Death Metal. Im Laufe des Hörens fällt zudem auf, dass sich viele Songs vom Aufbau sehr ähneln. Songs wie "The First Victim" sind leider die Ausnahme, und manchmal hapert es auch aufgrund des bewusst gewählten Sounds beim Heraushören so mancher musikalischer Finessen. So darf ein erstes Demo klingen, aber kein viertes Album.

Das alles soll nicht nur als Kritik, sondern auch als Ansporn gedacht sein. Von einer Band wie ANDABATA, die seit 14 (!!!) Jahren existiert, erwarte ich einfach mehr, denn leider erweckt die Aufmachung, der teils fast charmante Rumpelsound und das Songwriting eher den Eindruck einer jungen Band, die sich erst noch orientieren muss, und keine alten Hasen, die bereits fast eineinhalb Dekaden musiziert, zumal der Hauptsongwriter als feste Größe von Anfang an dabei ist. Für Carstens Durchhaltevermögen spreche ich dagegen ein großes Lob aus. In diesem Sinne Gas geben und nach vorne blicken. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (Jochen)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 41:35 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 28.05.2011

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