Passend zum 20-jährigen Jubiläum der Dänen von ILLDISPOSED steht auch wieder einmal ein neues Album der Truppe bereit. „There Is Light (But It’s Not For Me)“ ist das mittlerweile zwölfte Studioalbum seit ihrer Gründung 1991 und die Dauerproduktion von Alben scheint kein Ende zu nehmen. Für mich ist es gar schon das dritte ILLDISPOSED Review, dass ich in meiner Zeit bei Neckbreaker veröffentliche. Gerade das letzte Album „To Those Who Walk Behind Us“ war in meinen Augen eine herbe Enttäuschung der sonst so starken dänischen Truppe. Man zeigte gegenüber dem Vorgänger „The Prestige“ zwar wieder deutlich mehr Einflüsse, jedoch war die Umsetzung leider nicht gerade überzeugend. Auch diesmal liegt lediglich ca. ein 1 1/2 - Jahr zwischen den Veröffentlichungen. Ich bin also sehr gespannt ob die doch recht kurze Zeitspanne dieses Mal ausgereicht hat um wieder ein mitreißendes Album auf die Beine zu stellen.Mit „There Is Light (But It’s Not For Me)“ versuchen die Dänen musikalisch auch wieder eher in die Kerbe der Klassiker „1-800 Vindication“ und „Burn Me Wicked“ einschlagen zu wollen. Sie legen viel Wert auf druckvolle Arrangements und würzen das Ganze mit einem ordentlichen Schuss Synthesizer. Dieses Mal scheint die Rechnung, ganz im Vergleich zum Vorgänger, allerdings aufzugehen und ILLDISPOSED zeigen sich wieder von einer Seite die man gerne verfolgt.
Gleich mit dem Opener „Your Own Best Companion“ zeigen die Dänen mal wieder in amtlicher Stärke was Groove bedeutet. Der druckvoll gespielte Mid-Tempo Death glänzt durch astreine Produktion und erhält durch die extrem basslastige Stimme von Bo Summer wieder einmal den zusätzlichen Wumms. Die deutlich häufiger und in den Vordergrund rückende Synthesizer Einsätze sorgen als zusätzliches Element für Abwechslung und geben dem Song den endgültigen Schliff um bei der Stange halten zu können.
Auch die Folgetracks erhalten sehr viel Synthie-Einschub, welcher dem ganzen die Krone aufsetzt. Während „Heaven Forbid“ sich auch eher in dem Mid-Tempo Death bewegt wird einem bei „Our Words Betrayed“ ein doch eher thrashiger Charakter präsentiert. Gerade dieser Song ist in meinen Augen einer der absoluten Perlen dieses Albums. Eingängigkeit, Druck und direkte Animation zum mitwippen lassen den Track in den Vordergrund des Albums rücken.
ILLDISPOSED melden sich glücklicherweise wieder in alter Stärke zurück und schlagen wieder den richtigen Weg ein. Zu hundert Prozent kann das Material zwar nicht an die beiden Kultscheiben anknüpfen, denn dafür fehlt noch ein wenig mehr Bumms und Abwechslung, aber die Tendenzen sind doch eher zu erkennen als zuvor. In meinen Gedanken streiche ich die Vorgängerplatte einfach aus der Diskographie heraus und freue mich, dass mit „There Is Light (But It’s Not For Me)“ ein astreines ILLDISPOSED Album veröffentlicht wird, in welchem im Vergleich zu den beiden Vorgängern wieder mehr stylistische Elemente ihren Weg in die Musik finden. Die Messlatte der Band liegt allerdings noch immer bei den zwei genannten Kultscheiben und wird hoffentlich das nächste Mal durch Zugabe von ein wenig mehr Innovation und Liebe zum Detail gebrochen. Der Weg dafür wurde mit diesem Album definitiv betreten… (Sebastian)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:53 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 01.04.2011
