Die DIO Verehrer von BENEDICTUM gehörten 2006 mit Sicherheit zu den besten Newcomern des Jahrgangs und das Debüt „Uncreation“ war damals ein gern gesehener Gast in meinem CD-Player. Mit dem Nachfolger „Seasons Of Tragedy“ konnten die Jungs und das Mädel (*g*) noch eine Schippe drauflegen und die Band wäre heute sicherlich ein gutes Stückchen weiter, wenn das spanische Label Locomotive Records damals einen besseren Job gemacht hätte. Sei es wie es ist, nach fast drei Jahren Pause sind BENEDICTUM mit neuem Label und neuem Album zurück, da darf man gespannt sein, was sich in der Zwischenzeit getan hat.
Viel ist es nicht, wenn man einmal davon absieht, dass drei fünftel des Line-Up's ausgetauscht worden ist, vom „Uncreation“ Line-Up sind damit nur noch Gitarrist Pete Wells und Sängerin Veronica Freeman übrig geblieben. Ansonsten bieten BENEDICTUM immer noch ganz traditionellen Power Metal, allerdings kommt das Material auf „Dominion“ ein ganzes Stückchen moderner daher, was einerseits an den arg tief gestimmten Gitarren und andererseits an der, ich nenne es einmal, „zeitgemäßen“ Produktion von Ryan Greene (MEGADETH, NOFX u.a.) liegt, was nicht jedem schmecken wird und auch bei mir anfangs für heftiges Kopfschütteln von rechts nach links und von links nach rechts geführt hat.
Nach mehreren Durchgängen von „Dominion“ bewegt sich mein Schädel nur noch von oben nach unten, denn das Songmaterial kann sich fast durchweg hören lassen. Eröffnet wird „Dominion“ sogleich vom Titeltrack, endlich mal wieder eine Power Metal Band, die auf ein Intro verzichtet. Das darauf folgende „At The Gates“ kommt noch einen ganzen Tacken heavier rüber, bevor das sehr abwechslungsreiche „The Seer“ das erste Ausrufezeichen setzen kann. Das zweite folgt mit dem kurzen und dafür um so heftigeren „Grind It“ auf dem Fuße, vermutlich der Song von „Dominion“, an dem sich die Geister am meisten scheiden werden. Mit „Bang“ und „Dark Heart“ tauchen mittendrin auch zwei nur mittelprächtige Nummern auf, dafür entschädigt der offizielle Rausschmeißer „Epsilon“ ganz im Stile von „Seasons Of Tragedy“.
Der inoffizielle Teil von „Dominion“ hält mit „Sanctuary“ dann noch eine für BENEDICTUM untypische Ballade bereit und die obligatorische Coverversion der Kalifornier darf natürlich auch auf dem dritten Album nicht fehlen, nachdem man sich auf dem Debüt bereits an „Heaven & Hell“ sowie „The Mob Rules“ und auf dem zweiten Album an der ACCEPT Nummer „Balls To The Walls“ ganz ordentlich zu Schaffen gemacht hat. Dieses Mal geht man von den Achtzigern in die Siebziger zurück und begeht damit eine der sieben musikalischen Todsünden. Es gibt einfach Songs, die man nicht covern sollte, „Stairway To Heaven“ oder „Bohemian Rhapsody“ gehören dazu und definitiv auch das RUSH Drama in sieben Akten „2112“, dessen ersten beiden Teile „Overture/The Temple Of Syrinx“ sich BENEDICTUM hier vornehmen...den Rest kann man sich denken.
Ungeachtet dessen ist „Dominion“ ein starkes Stück Schwermetall, in seiner Gesamtheit aber nicht ganz so stark wie die beiden Vorgänger. (Maik)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 63:15 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 18.02.2011
