Central Park - Reflected

Central Park - ReflectedDie Münchener Prog Rock Band CENTRAL PARK ist schon ein Mythos der nationalen Musiklandschaft. Mitte bis Ende der Achtziger Jahre spielte man sich „an die Spitze der deutschen Progrock-Liga“ und teilte regelmäßig die Bühnen mit solch bekannten Bands wie SAGA, MARILLION, IQ und ASIA, bis man sich plötzlich 1989 auflöste, ohne bis dato ein einziges Album aufgenommen zu haben. Auf das Debütalbum von CENTAL PARK musste man sich bis zum Jahr 2006 gedulden, nachdem sich die Band im gleichen Jahr in der Originalbesetzung wieder zusammen fand. Fortan war man wieder ein fester Bestandteil der überschaubaren nationalen Prog-Szene und auch live wieder sehr aktiv, u.a. als Support für FISH, SUBSIGNAL oder PAVLOV'S DOGS.

Nachdem ich die Band in den letzten zwei Jahren zwei Mal live sehen durfte, war ich sehr gespannt auf das aktuelle Studioalbum „Reflected“, das die Münchener mehr oder weniger notgedrungen mit einer Sängerin aufnehmen mussten, nachdem ihr Frontmann Stefan die Band nur ein Jahr nach seinem Einstieg wieder verlassen musste. Das hört sich nicht gerade optimal an, so kurz vor einer Albumaufnahme, doch die neue Frontfrau Jannine Pusch ist ein echter Lichtblick, nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dieser CD. Um ehrlich zu sein fast der einzige an „Reflected“, denn nach mehrmaligem Hören des Albums macht sich bei mir eine gewisse Enttäuschung breit und die Erkenntnis setzt sich durch, dass CENTRAL PARK auf CD – zumindest was diese hier betrifft - bei weitem nicht so gut sind wie auf der Bühne.

Dafür gibt es vor allem einen Grund und das ist das unsagbar langweilige, 3-teilige und auf über 20 Minuten gestreckte „Epos“ „Vision Of Cassandra“, mit dem man anscheinend versucht an der Orpheus und Eurydike Geschichte des Bandklassikers „Don't Look Back“ anzuknüpfen, und das geht komplett nach hinten los. Damit kann man ein Drittel von „Reflected“ schon einmal vergessen, bleiben noch zwei Drittel übrig, und wenigstens da können CENTRAL PARK so halbwegs überzeugen, mit einigen Songs, die so etwas wie eine Langzeitwirkung besitzen. Namentlich sind das das sehr entspannte „Free Fall“ und die wirklich schöne Halbballade „Another Part“, bei der Jannine Pusch am ehesten beweisen kann, dass sie eine tolle Sängerin ein. Auch der sehr orchestrale Opener „Guns R Us“ weiß im Laufe der Zeit zu gefallen, das war dann aber wirklich alles, was „Reflected“ auf der Habenseite zu verbuchen hat. Zusammengerechnet rechtfertigt das nun wirklich keine gute Note mehr. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 63:24 min
Label: Rockville Music
Veröffentlichungstermin: 28.01.2011

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