TNT - A Farewell To Arms

TNT_afarewelltoarms„Na bitte wer sagt's denn". Zu kaum einer anderen Band würde dieser Satz besser passen, als zu der norwegischen Melodic-Truppe, nach Anhören dieses Albums. Nachdem Tony Harnell ihnen bekanntlich schon seit einigen Jahren den Rücken gekehrt hat und man mit dem Engländer Tony Mills schnell einen Ersatz fand, lief bei der Combo, zumindest aus Sicht der Scheiben, nichts mehr so wirklich rund. Nun, nach drei, meines Erachtens nach, ziemlich lauen Lüftchen, haben sie mit „A Farewell to Arms" mal endlich wieder gezeigt, was in ihnen steckt.

Es ist für diejenigen, die TNT nicht erst seit gestern kennen wohl keine Überraschung, wenn hier gleich klargestellt wird, dass die Zeiten im Stile von „Knights Of The New Thunder" oder „Tell no Tales" auch hier nicht wieder zurückkehren (zumindest nicht in ihrer Gänze), sondern mit dem ein oder anderen moderner Einfluss versehen. Dafür liegt für mich das bestimmt beste Werk seit sieben, wenn nicht sogar zwölf Jahren vor. Schon beim eröffnenden „Engine" bekommt der geneigte Fan eine Portion bratender Gitarren entgegengeschleudert.

Eingängig und guter, wenn auch recht seichter, Refrain sind die beiden Attribute die bei dieser Nummer besonders bestechen. Aber auch die darauf folgenden Stücke sind keinesfalls Rohrkrepierer. Ob nun „Ship In The Night", bei dem man dann doch an die Glanztaten der 80er zurückdenkt oder „Take It Like A Man-Woman", welches ein oberamtlicher Groover vor dem Herrn darstellt, ich bin einfach verdammt positiv überrascht.

Allerdings muss natürlich auch erwähnt werden, dass wir es hier nicht mit einem 10-Punkte-Album zu tun haben. Denn auch wenn die seltsamen Experimente der „Atlantis" - Platte hier nur noch selten durchscheinen, so gibt es doch an manchen Stellen das etwas zu poppige Songwriting („Don't Misunderstand Me"), was bei mir ja schon einiges heißt oder aber auch ruhige um nicht zu sagen fast einschläfernde Momente („God Natt, Marie").
Doch nach gründlichem Hören und ständigem Abwägen bleibt es dabei, dass die Truppe aus dem Fjordenland wirklich und endlich einmal wieder ihrem Namen und früheren Scheiben gerecht wird. (David)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 53:45 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 21.01.2011