Sculforge - Cosmic Crusade Chronicles

Ich muss mich hier mal so ein wenig outen. Ein großer Freund des europäischen Power Metal war ich noch nie und werde ich in diesem Leben auch garantiert nicht mehr werden. Selbstverständlich gibt es hier Ausnahmen wie BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL, DREAM EVIL oder auch DON’T DROP THE SWORD.  Doch der Großteil der europäischen Power Metal Szene interessiert mich, ganz ehrlich gesagt, nicht die Bohne. Das liegt daran, dass mir das ewige Keyboardgedudel und die Lyrik (mal ehrlich, wie viele Texte über Drachen, Zwerge, Templer und sonstigen Quatsch braucht diese Welt?) tierisch auf die Nerven gehen und mittlerweile zu Tode langweilen.

Das mag auf den ersten Blick arrogant wirken, ist aber der Tatsache geschuldet, dass ich stark vom amerikanischen Power Metal geprägt bin, welcher musikalisch und großteils auch textlich ein ganz anderes Kaliber ist als das was viele skandinavische, deutsche und woher auch immer sie kommen, Bands so verzapfen. Womit ich aber immer etwas anfangen kann, ist wenn eine Band sich selbst nicht all zu ernst nimmt. So lange das Ganze nicht komplett zum Nonsens wird. Eine Gruppe, die dahingehend in letzter Zeit meine Aufmerksamkeit erregt hat, ist ganz klar SCULFORGE.

Die Mannheimer existieren erst seit 2020, veröffentlichten jedoch mit „Cosmic Crusade Chronicles…Stories From The…Errr…Nevermind!“ am 20.03. bereits ihr zweites Album. Wobei der Vorgänger „Intergalactic Battle Tunes…Stories From Behind The Dark Side Of The Moon To The Milky Way And Beyond!“ (2023) mich noch nicht so ganz überzeugt hat. Das liegt wohlgemerkt nicht daran, dass der ellenlange Titel mich verdammt an GLORYHAMMER erinnert. Nein, die Kompositionen waren auf dem Debüt einfach noch nicht ganz ausgereift. Auf „Cosmic Crusade Chronicles…“ kriegen Chris Merzinsky (Schlagzeug), Fabz McBlackscul (Gitarre), Polly McSculwood (Gesang, Gitarre) und Felix „The Kerminator“ Kern (Bass) das deutlich besser hin.

Das merkt man bereits beim Opener „Great Day To Kill“, dessen Refrain „Hellfire’s burning as time keeps on turning, Today is a good day to kill, Over the mountain right into the fire, Giving my everything, Today is a good day to kill“ sofort im Ohr bleibt. Auch Songs wie „Make Space Great Again“ und „We Are The Darkness“ wissen zu gefallen. Was die Texte angeht, haben wir es hier wohl mit einem Konzeptalbum zu tun. Allerdings nützt das beste Konzept nichts, wenn die Musik schlecht ist. Doch das ist hier nicht der Fall. Bei einem anderen Onlinemagazin wurden SCULFORGE unter anderem mit DRAGONFORCE und FREEDOM CALL verglichen. Mir persönlich kommt hier, auch wegen Polly’s Gesang eine ganz andere Band in den Sinn. Und zwar EDGUY!

Wobei die Nordbadener zum Glück nicht ganz so auf Keyboards setzen wie ihre Kollegen aus Fulda.
Wenn das Album einer Band bei mir seit Wochen immer wieder läuft ohne dass mir dabei langweilig wird, dann hat diese Scheibe echt was an sich und die Höchstnote absolut verdient.
„Cosmic Crusade Chronicles…“ ist so ein Album. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 10 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:19 min
Label: MDD Records
Veröffentlichungstermin: 20.03.2025

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