Liv Kristine - Amor Vincit Omnia

Dafür dass es zum 2023er „River Of Diamonds“ Album leider kein Review hier gegeben hat, habe ich das Album damals relativ häufig gehört. Das lag in erster Linie daran, dass „River Of Diamonds“ im Gothic Rock Genre so eine Art Wohlfühlalbum war. Man fühlte sich als Hörer direkt heimisch und das Album hatte auch einige sehr passable Songs zu bieten. Negativ bemerkbar machte sich, dass das Album abgesehen von den Gastsängerinnen und Gastsängern vor allem nur von Liv Kristine und dem Produzenten Tommy Olsen eingespielt wurde.

Man hatte also stark das Gefühl, man höre lediglich ein Album eines Produzenten und kein Bandalbum. Bei vorliegendem „Amor Vincit Omnia“, dem bereits siebten LIV KRISTINE Soloalbum, liegt die Sache wieder etwas anders, denn auf den Fotos im Booklet sind fünf Personen abgebildet und als Musiker werden Sascha, Björn, Roland und Tobi genannt, Sascha Danneberger hat das Album dann auch federführend produziert und mitkomponiert.

Wenn man mich fragt, ist bereits diese Tatsache ein wesentliches Merkmal dafür, dass „Amor Vincit Omnia“ deutlich intensiver klingt als die letzten Werke der Sängerin, die mit THEATRE OF TRAGEDY und LEAVES‘ EYES bekannt geworden ist. Zum Re-Release ihres Debütalbums „Deus Ex Machina“ habe ich geschrieben, dass sich die Musik im Jahr 2024 anhörte als sei sie etwas aus der Zeit gefallen und einen ähnlichen Eindruck habe ich, wenn ich mir 2025 „Amor Vincit Omnia“ anhöre.

Ich würde einmal behaupten, dass LIV KRISTINE hier musikalisch noch mehr zu ihren Anfängen bei THEATRE OF TRAGEDY zurückgeht, alle Songs sind durch und durch Gothic Rock. Dabei klingt das Album dann auch wie aus einem Guss, nicht so zerfahren wie der Vorgänger und zum Glück auch weit weniger elektronisch als das bereits erwähnte „Deus Ex Machina“ Debütalbum der Sängerin.

„Amor Vincit Omnia“ klingt stellenweise sogar überraschend heavy, das Titelstück und „Unzip My Love“ sind dafür die besten Beispiele. Von den Songs her gefallen mir das sehr melodische und vergleichsweise positiv gestimmte „Sapphire Heaven“ sowie das genaue Gegenstück dazu, „Ode To Life Pristine“, am besten. Gerade dieses Stück kann man gerne als so genannten Focus Track des Albums und des Schaffens der Sängerin markieren.

Wie bereits erwähnt klingt „Amor Vincit Omnia“ nach einem Bandalbum, so dass man sich gut vorstellen kann, dass diese Songs auch so oder so ähnlich live gespielt werden können. Gegen Ende des Albums kommen mit „Tangerines“ und „When Stillness Speaks“ auch etwas mehr die Balladen zum Zuge, das siebte LIV KRISTINE Album ist aber definitiv kein Balladenalbum und keines, das in die Singer/Songwriter Richtung geht, so wie „Libertine“ vor immerhin auch schon zwölf oder dreizehn Jahren.

„Amor Vincit Omnia“ ist aufgrund seiner Schwere und Düsternis nicht unbedingt das Album, das ich von Liv erwartet hatte, dafür dann aber umso mehr eine positive Überraschung. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:00 min
Label: Metalville Records
Veröffentlichungstermin: 25.04.2025

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