Straight Forward - The Unspoken Truth

Straight Forward - The Unspoken TruthWarum sich eine Band wie die hier Besprochene ausgerechnet Straight Forward nennt, erschließt sich mir nicht so ganz. Man bekommt hier nämlich weder eingängigen Thrash Metal, noch walzenden Death Metal, noch treibenden Hardcore vorgesetzt, sondern eine Mischung aus melodischen Götheborg Death Metal und amerikanischen Metalcore die mitunter von progressiven Elementen unterwandert wird. Wer Straight Forward jetzt aber für eine Reißbrett-Schema-F-Band hält, liegt ganz klar falsch. Die Jungs aus Sachsen-Anhalt scheuen sich nämlich nicht von fast allem etwas einzubauen. Egal ob stampfenden Death Metal, Opeth-mäßige, melancholische Parts, In Flames-mäßige Götheborg-Melodien, Hardcore-Geshoute oder cleanen Metalcore-Gesang, hier ist eigentlich für jeden etwas dabei.

Leider klingt das Endergebnis nicht mehr wirklich wie aus einem Guss, weil sich die einzelnen speziellen Parts zu abgehackt anhören und vieles erzwungen wirkt. Oftmals machen die eingeschobenen Melancholie-, Hardcore- und Metalcore-Parts die mühsam aufgebaute Songatmosphäre sogar zunichte, da die Jungs ganz klar ihre Stärken in den melodischen Schweden-Parts und den brachialen Ami-Death-Metal-Elementen haben und die genrefremden Elemente extrem fehlplatziert wirken. Bestens Beispiel hierfür ist der Opener "Words of silence", in dem auf einmal mitten im Song ein cleaner Sprechpart mit Akkustikelementen und cleanen Metalcore-Gesang einsetzt und sich anhört als hätte dies eine andere Band eingespielt. Da fragt man sich wirklich was so etwas soll. Nichts gegen Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum, aber manchmal ist so etwas nicht wirklich songdienlich. Weniger ist manchmal doch eben mehr.

Dass die Jungs zwar wirklich fit an ihren Instrumenten sind, wird immer wieder bewiesen, da stellenweise sogar fast schon mathcore-mäßige Frickeleien eingesetzt werden und auch sonst alles sehr ordentlich gespielt wird. Auch über die klare und druckvolle Produktion kann man sich nicht beschweren, aber die songwriterischen Experimente liegen doch zu schwer im Magen, als dass man sich die Platte doch noch irgendwie schönreden könnte. Von daher spreche ich dem Quartett mal die Empfehlung aus, auf Experimente zu verzichten und sich stattdessen auf den brachialen Death Metal mit seinen gelegentlichen Götheborg-Melodien zu konzentrieren, da hier ganz klar die Stärken liegen. (Leimy)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 23:30 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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