Powerwolf - Interludium

powerwolf interludiumEndlich mal ein Albumtitel, der wie die Faust auf das Auge passt. „Interludium“ ist genau das, was der Titel verspricht, halt so ein Zwischending. POWERWOLF setzen sich mit diesem Teil zwischen die Stühle eines regulären Studioalbums und einer EP. Wenn man bedenkt, dass vorliegende Veröffentlichung ganze sechs neue Songs beheimatet, dann hätte eigentlich gar nicht mehr viel zu einem weiteren regulären Studioalbum gefehlt.

Dabei ist es insofern schade, dass es sich hier nur um eine Brücke hin zur Zukunft handelt, denn die neuen Stücke hätten es durchaus verdient gehabt, auf einem voll respektierten Studioalbum zu stehen. Mit den Tracks „No Prayer At Midnight“, „My Will Be Done“ und „Wolfborn“ finden sich gar Songs, die mit zum Besten gehören, was POWERWOLF in den letzten Jahren veröffentlicht haben.
Damit hatte ich persönlich nicht unbedingt gerechnet, denn mit dem letzten Album der erfolgreichsten saarländischen Metalband „Call Of The Wild“ stehe ich nach wie vor etwas auf Kriegsfuß, auch wenn ich mir zwischenzeitlich den einen oder anderen Song schön hören konnte.

Die Begeisterung für die Band, so wie sie noch zu Zeiten von „Lupus Dei“ oder „Preachers Of The Night“ da war, ist einfach verschwunden und wird vermutlich in dieser Form auch nicht mehr zurückkommen. Gemessen daran macht „Interludium“ dann auch wirklich viel Spaß, denn für Hörer wie mich, gibt es neben den sechs neuen Songs auch noch drei Raritäten aus vergangenen Zeiten auf die Ohren, von denen ich das sleazige, 80er Jahre beeinflusste „Living On A Nightmare“ richtig geil finde und auch das bereits ältere „Midnight Madonna“ weiß sehr zu gefallen, weil es etwas doomiger ausfällt und die Kirchenorgel von Falk Maria besser zur Geltung kommt als bei neueren Songs, die oftmals an einem Overkill an Sounds und Chören leiden.

Lediglich die französische Version von „Beast Of Gévaudan“, neuer Titel „Bête Du Gévaudan“, hätte ich nicht benötigt und wirkt als einziger der zehn Songs wie ein Lückenfüller. Wie gesagt, der Rest des Materials macht mächtig gute Laune und ist eigentlich viel zu schade für so eine Compilation, wobei man gerade das jetzt wirklich als Kompliment verstehen kann.

Wie heutzutage leider üblich erscheint auch „Interludium“ in gefühlt eintausend verschiedenen Versionen. Ist man bereit mehr Kohle zu investieren, kann man noch eine Bonus-CD bekommen, auf der andere Bands Songs von POWERWOLF covern. Das gab's früher übrigens auch schon mal. Angehört habe ich mir von diesen Songs nur die „Night Of The Werewolves“ Version von UNLEASH THE ARCHERS, weil das eine fantastische Band ist, leider ist der Sound der Nummer nicht ganz so super geraten. Das kennt man normalerweise anders bei dieser kanadischen Band. Als weiteren Bonus gibt es auch noch verschiedene Orchesterversionen der neuen Songs, aber auch die habe ich ignoriert, denn dazu ist mir meine Zeit zu schade.

„Wolfborn“ und „My Will Be Done“ würde ich übrigens gerne bei den nächsten Konzerten im Sommer und im Winter hören. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:00 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 07.04.2023

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