Der Classic Rock wird mitsamt seiner Urväter und Vertreter auch nicht mehr jünger. Daher muss Nachfolge her! Doch so einfach sind diese musikalischen Genies nicht zu finden, wenn man ihnen keine Aufmerksamkeit oder Gehör schenkt. Daher bahnte ich mir einen Weg durch den Underground und präsentiere euch heute die Classic Rock Band KISS KISS BANG vor. Die amerikanische Band stammt aus der brütenden Hitze Kentuckys und genauso brühend heiß ist auch ihre Musik.
„Hungry, High & Seeing Things“ nennt sich ihre neuste EP, die vier solide Tracks enthält. Hungrig nach mehr Musik, wird man auf jeden Fall, sobald der erste Song „Solid Gold“ ertönt. Der Eindruck überzeugt, sobald der Song beginnt und sich ein mitreißender Riff breit macht. Zusätzlich gibt es erfrischenden, poppigen Wind, durch die Stimme des Sängers. Teilweise einstimmig oder zweistimmig - die Power lässt nicht nach. Gegen Ende rundet das Gitarrensolo die allgemeine Stimmung ab, das sich hören lässt, jedoch noch um einiges ausbaufähig ist. Im Grunde ist ein solider einstieg entstanden, der jedoch zu sehr in die musikalische Norm gepresst wird.
Für den folgenden Titel „High Price (for Peace of Mind)” ist ein schönes Musik-Video entstanden, welches ausschließlich in roter Farbe erscheint und einen gemütlichen und anziehenden Raum entstehen lässt. Auch wenn wir es uns kaum noch vorstellen können, sehe ich die verqualmten und familiären Bars in denen KISS KISS BANG die Tracks präsentiert. Dieses Mal erscheint die Truppe mit monströsen Gitarren, die einen melodischen „Rock `N` Roll“ Riff heraus haut und einen dazu zwingt vom Stuhl aufzustehen. Vermutlich könnte der ein oder andere hier den Part „High“ des EP-Titels wiederentdecken.
„Easy 2 Love“ ist eine Nummer, die sofort überzeugt. Wenn die zwei Nummern zuvor sich im Sound geähnelt haben, sticht diese völlig heraus. Gekleidet in einem rauen und ungestümen Kleid, erscheint eine Mischung aus dem guten alten Classic Rock und Alternativ. Stampfende Beats und donnernde Beats der Gitarren erzeugen eine gefährliche Anspannung, die es im Refrain zu brechen gilt. Auch die Stimmen werden einige Oktaven herunter gefahren und von Orgel-Synthesizern begleitet. Würde die Band weiterhin die Elemente aus vergangenen Classic Rock Tagen mit modernen Elementen verknüpfen, könnte das in Zukunft ein großartiges Projekt werden.
Unter „Slow Motion“ stellt man sich eindeutig etwas anderes vor, als einem präsentiert wird. Denn die Geschwindigkeit ist keinesfalls langsam! Wenn ich vorher noch kritisiert habe, dass der erste Song zu sehr in eine Norm gepresst wäre, beweisen sie hier das Gegenteil. Die Gitarrensolos sind um einiges freier und kreativer gestalten, die nicht nur zu Atmosphäre passen, sondern auch abheben. Mit einigen Soundeffekts haben die Jungs an ihren Stimmen gespielt, die die Backgroundvocals hervorheben und zugleich als melodische Unterstützung dienen.
Mit „Hungry, High & Seeing Things“ hat die Band einen soliden Einstieg auf den Markt gebracht. Die Anfänge zeichnen sich in Sache Produktion, als auch in instrumentaler Spielweise aus. Doch wie es scheint, wurden sie mit jedem Track mutiger. Durch kreatives ausprobieren der modernen Technik haben sie Veränderungen in den beiden letzten Songs eingestreut, die sie auf den richtigen Weg leiten werden. Denn ihre Leidenschaft ist klar erkennbar! Es ist allemal wert der Band Gehör zu schenken und sich über junge Anfänge zu begeistern.
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Bewertung:
7,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 18:31
Label: unabhängig
Veröffentlichungstermin: 17.02.2021