Die letzte Scheibe aus dem Hause DEVILDRIVER liegt 4 Jahre zurück. Obwohl ich das Werk damals aufgrund solcher Stücke wie „My Night Sky“, „Trust No One“ und „This Deception“ mit immerhin sieben Punkten bedachte, blieb nach dem Hören von „Trust No One“ doch ein leicht bitterer Beigeschmack. Dez Fafara und seine Mitstreiter klangen auf dem Album über weite Strecken unmotiviert und uninspiriert und zu viele der Songs klangen wie schon einmal gehört. Ich traf damals die Aussage, dass der gute Dez kurz davor stand, seine Band mit Karacho vor die Wand zu fahren. Ein Satz, zu dem ich auch heute noch stehe.
Als ich dann las, dass das neue Werk „Dealing With Demons“ gar ein Doppelalbum werden soll, war mein erster Gedanke „Wenn das mal gut geht“. Denn seien wir doch ehrlich. Wie viele Doppelalben kennt man, die wirklich gut und ihr Geld auch tatsächlich wert sind? Ich meine von denen, die tatsächlich getrennt voneinander zu verschiedenen Zeiten erschienen.
Spontan fallen mir da nur „Keeper Of The Seven Keys 1&2“ von HELLOWEEN und „Use Your Illusion 1&2” von GUNS `N` ROSES ein. Ich sage immer, dass jemand, der ein solches Vorhaben in die Tat umsetzt, auch das Songmaterial haben muss, um beide Scheiben zumindest gleichwertig zu füllen. Nach „Trust No One“ waren meine Erwartungen an die neue DEVILDRIVER, offen gesagt, recht gering. Vielmehr hatte ich gar keine. Doch geben wir Dez Fafara und den Seinen eine faire Chance.
Los geht es mit „Keep Away From Me“, welches mit einer akustischen Gitarre startet, bevor Austin D'Amond mit dem Schlagzeug einsetzt und Fafara seinen ersten markerschütternden Schrei loslässt. Die Worte „WHATEVER YOU DO JUST DO IT AWAY FROM ME. WHOEVER YOU WANT TO BE JUST BE IT AWAY FROM ME” im Refrain sprechen eine deutliche Sprache. Die Nummer überzeugt von der ersten Sekunde an. Das folgende “Vengeance Is Clear“ ist ein Hassbatzen vor dem Herrn bei dem Dez sich die Seele aus dem Leib brüllt.
„Nest Of Vipers“ erinnert anfangs ein wenig an die Musik in einem Tarantino-Film. Bei den Lyrics hat Fafara sich erstmals Unterstützung durch Neal Tiemann (Gitarre) geholt was der Sache deutlich gutgetan hat. „Iona“ könnte mit anderem Gesang glatt als Gothic-Song durchgehen. Wird aber von Dez in Grund und Boden gebrüllt. Schade, denn mit Klargesang wäre der Song meiner Meinung um einiges stärker. Mit „Wishing“ folgt dann das ungewöhnlichste und stärkste Stück auf „Dealing With Demons I“. Davon darf es beim zweiten Teil dann gerne etwas mehr sein.
DEVILDRIVER gelingt es mit „Dealing With Demons I“ den schwachen Vorgänger vergessen zu machen und noch einmal die Kurve zu kriegen. So kann es auf „Dealing With Demons II“ gerne weitergehen. (Matthias)
Bewertung:
7,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 38:07 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 02.10.2020